Programm Flecken Zechlin

Wir wollen bleiben! – Jugendliche rocken die Prignitz
1.10 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (60 min)
Jessika Muhs, Jeremie J. Tille, Julia Hensler, Benafsha Azzizi – In Kooperation: Kreisjugendring Prignitz e. V. und Jugendforum Prignitz
Vorstellung des Jugendforum Prignitz – ein Einblick in die Entstehung, Arbeitsweisen, Höhen und Tiefen, Projektarbeit, Planung des 1. Christopher Street Days in der Prignitz.

Zusammen kommen wir weiter. Jetzt beruflich! Kooperationen zwischen Schulen, Bildungsstätten und anderen außerschulischen Partnern im deutsch-polnischen Austausch
1.11 – Wandel – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (60 min)
Thomas Hetzer, Izabela Stapf, Aneta Koppernock, Ilona Tkocz – In Kooperation: Deutsch-Polnisches Jugendwerk und Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum e. V.
Die Präsentation des Modellprojekts „Zusammen kommen wir weiter. Jetzt beruflich!“ zeigt praxisnah, wie vielfältig internationale Lernräume und -angebote die regionale Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit unterstützen können. Diese internationalen Lernräume ermöglichen den jungen Menschen andere Fremd- und Selbstwahrnehmungen und eröffnen somit neue Perspektiven für ihr Leben und ihren beruflichen Werdegang gleichermaßen. Das Modellvorhaben beruht auf starken Kooperationen zwischen Schulen, Bildungsstätten und anderen außerschulischen Partnern – und natürlich im deutsch-polnischen Austausch. Im Rahmen des Programms nehmen die Jugendlichen an zwei Jugend(gruppen)begegnungen in Polen und Deutschland teil. Anschließend erhalten sie die Möglichkeit zu einem individuellen berufsorientierenden Praktikum im anderen Land. In der Präsentation wird eine beteiligte Bildungsstätte ihre Perspektive einbringen und zeigen wie das Projekt „Wovon träumst Du?“ Berufsschülerinnen und –schülern die Möglichkeit geboten hat, Unterstützung in Bezug auf ihre berufliche Orientierung zu erfahren, aber auch im Bereich der persönlichen Entwicklung und Stärkung ihrer Eigenmotivation. Im Zentrum dieser deutsch-polnischen Begegnung stand das Thema Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung. Abgerundet wird die Präsentation durch kurze Videoeinspielungen aus dem Projekt. Durch die Zusammenarbeit mit in der internationalen und regionalen Jugendarbeit erfahrenen Bildungsstätten erhalten die Schulen und Organisationen der Jugendsozialarbeit einen fast barrierefreien Zugang zu internationalen Angeboten und Förderern. Die Zuspitzung auf die berufliche Orientierung verschafft diesem Modellprojekt eine arbeitsmarktpolitische Bedeutung und damit eine Legitimation gegenüber Eltern, Schuldirektorinnen und Direktoren, Jugendamtsleitenden und Aufsichtsgremien.

Wir hatten 21.187 m² Gras, auf dem sich jetzt was bewegt: der Rideplatz Rathenow
1.12 – Wandel/Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Jens Hubald, Stadtentwicklung Stadt Rathenow – In Kooperation mit dem Kreissportjugend im Kreissportbund Havelland e. V.
Nach Schließung der BMX-Halle im Jahr 2015 wurde in Beteiligungsrunden der Wunsch nach bewegungsorientierten und chilltauglichen Angeboten herausgearbeitet. Ein verwilderter Reitplatz in innerstädtischer Lage – gut 2 Hektar groß – kam für die Umsetzung in Frage. Der Vortrag erzählt die Geschichte der Entwicklung dieser Grasfläche zu einer frei zugänglichen Freizeitanlage mit vielen Sport- und begleitenden Jugendarbeitsangeboten. Baurechtliche und politische Stolpersteine sowie Katalysatoren werden beleuchtet. Heute ist der Rideplatz ein begehrter Treff für junge Leute und für Familien mit Kindern. Das führt einerseits zu Bewegung und Begegnung, fördert aber auch Unangenehmes zu Tage. Wir möchten erfolgsbewährte Erfahrungen teilen und suchen in der Diskussion nach konstruktiven Lösungen für die unerwünschten Nebenwirkungen von frei zugänglichen Jugendarbeitsangeboten im öffentlichen Raum.

Nicht-binäre und Trans*sensible Jugendarbeit. Ein Einführungs-Workshop mit Praxisbeispielen
2.10 – Wandel/Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Bianca Strzeja, Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchen*arbeit Brandenburg (KuKMA) und Lars Bergmann, Landesverband AndersARTIG e. V.
Aus Studien zu den Lebenslagen von Jugendlichen geht hervor, dass die Jugendphase für Jugendliche, die nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen und Erwartungen in Bezug auf Geschlecht und Sexualität entsprechen, besonders vulnerabel ist. Jugendliche durchlaufen eine weitgehend heteronormativ geprägte Sozialisation, in der sie lernen, welche Lebensformen und Identitäten gesellschaftlich erwünscht sind. Das Gefühl, die eigene geschlechtliche Identität oder/und sexuelle Orientierung entgegen dieser sozialen Erwünschtheit zu empfinden, stellt viele LSBTIQ-Jugendliche vor eine schwierige Aufgabe und führt oftmals zum Empfinden, „nicht passend“ und „nicht richtig“ zu sein. Ziel des Workshops ist es, Möglichkeiten für Jugendeinrichtungen aufzuzeigen, wie sie trans*inklusive Arbeit, Unterstützung und Schutzräume für queere Jugendliche etablieren können. Dazu soll zunächst ein fachlicher Input eine Basis bieten, woraufhin Methoden und Didaktik präsentiert werden sollen. Konkret werden Beispiele aus der Mädchen*arbeit herangezogen, um einen praxisnahen Einblick bekommen zu können. Die Konzeption des Workshops ist so gestaltet, dass sie ein niedrigschwelliges Angebot bietet, ohne dabei fachlich zu kurz zu geraten.
#lgbtqi #intersektional #mädchen*arbeit #transpride

Brandenburgs Medienbildung braucht `nen Fuchs. Einblicke in das Bildungsprogramm jumblrjim – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum
2.11 – Innovation – Vortrag – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Bastian Bielig – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V. – „jumblr“ steht für Jugendmedienbildung im ländlichen Raum.
Seit 2020 entwickelt der Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V. (lmb) mit dem Bildungsprogramm „jumblr“ medienpädagogische Angebote für Heranwachsende von 11 bis 19 Jahren in ländlichen Regionen Brandenburgs, die bislang nicht von den vorhandenen Strukturen der Medienbildung im Land profitieren. „jumblr“ baut auf dem Netzwerk der Jugendinformations- und Medienzentren (JIM) auf, bezieht Akteure der Jugend- und Sozialarbeit sowie der Medienpädagogik des Landes ein und erprobt auf mehreren Ebenen Praxisformate der Medienbildung die perspektivisch im Land Brandenburg ausgeweitet werden sollen. Das Programm zeigt u. a. auf, wie Medienbildung auf das Miteinander in einer digitalen Gesellschaft wirkt und verbindet somit Medienbildung und Demokratiebildung. Der Vortrag skizziert Genese und Rahmen des Bildungsprogramms, stellt Beispiele erprobter jumblr-Praxis vor und nimmt praxisbezogen Bezug zu daraus resultierenden Perspektiven für die Brandenburger Jugend- und Sozialarbeit.

Kinderschutzverfahren in der Schulsozialarbeit/Sozialarbeit an Schule
2.12 – Vergewisserung – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Ike Borg und Sven Brödno – Paragraph 13 e. V.
Vorstellung des Verfahrens bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung in der Schulsozialarbeit/Sozialarbeit an Schule mit anschließendem fachlichem Austausch und einer Diskussion anhand von mitgebrachten Fallbeispielen.

„Ich bau mir meine Welt“ – Mit Minetest zum virtuellen Jugendclub
3.10 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Sebastian Henning, Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.; Benjamin Beuster, Jugendinformations- und Medienzentrum (JIM) im Jugendkulturzentrum „Kulti“ Biesenthal
Mit Minetest erprobt das Jugendkulturzentrum und Jugendinformations- und Medienzentrum (JIM) im „Kulti“ in Biesenthal seit dem 1. Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 eine digitale Spielvariante, um mit Kindern und Jugendlichen auch während geltender Kontaktbeschränkungen interaktiv in Verbindung zu bleiben. Mit Hilfe der Opensource-Variante des Spieles Minecraft wurde das Jugendzentrum virtuell nachgebaut und bot vielfältige Möglichkeiten des kreativen und sozialen Austausches. Im Workshop erläutert der Initiator die Konzeptentwicklung und -umsetzung, Erfahrungen und mögliche interaktive Spielvarianten. Die Teilnehmenden erhalten hilfreiche Tipps und Projektideen zur Übertragung des medienpädagogischen Konzepts auf weitere Einrichtungen der Jugendarbeit in Brandenburg. Der Workshop gibt einen praxisnahen Überblick über das Spiel und dessen pädagogischen Einsatz. Dabei kann der Spielablauf zusätzlich vertieft, durch die Teilnehmenden getestet und gemeinsam reflektiert werden.

Gute Beratung für ALLE – Systemunabhängige Beratung zur Teilhabe an Erziehung und Bildung
3.11 – – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Claudia Buschner – kobra.net GmbH/Landeskooperationsstelle inklusives Aufwachsen
Sich in der Vielfalt möglicher Hilfe- bzw. Unterstützungsangebote zurecht und die „zuständige“ Stelle heraus zu finden, ist für Eltern und Fachkräfte nicht immer einfach und braucht Zeit. Im Land Brandenburg arbeiten mehrere Initiativen an der Entwicklung und Umsetzung von Beratungsangeboten im Bereich der Erziehung und Bildung. Sie richten sich niedrigschwellig an junge Menschen, Sorgeberechtigte und Fachkräfte gleichermaßen. Mit einem neutralen und systemunabhängigen Beratungsansatz zielen die Projekte zunächst darauf, Orientierung im Sinne eines Lotsendienstes zu geben. Im Vorfeld von Hilfeplanverfahren, Anträgen auf Eingliederungshilfe oder schulischen Feststellungsverfahren für sonderpädagogischen Förderbedarf sollen verschiedene Fachkräfte, die an einem Einzelfall arbeiten, bei der systemübergreifenden Vernetzung und Abstimmung unterstützt werden. Dazu wurden unterschiedliche Konzepte und Instrumente entwickelt. Nach einem Einblick in die Konzepte tauschen sich die Teilnehmenden über Möglichkeiten zur Kooperation von Fachkräften aus mehreren Systemen sowie mit Eltern (Sorgeberechtigten) in ihrer Region aus.

„Neutralitätsgebot“ – Kampfbegriff gegen eine demokratische Jugend- und Kulturarbeit
3.12 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Achim Trautvetter, freiLand Potsdam, Fa. Cultus gUG; Maica Vierkant, Aktionsbündnis Brandenburg; Annekatrin Friedrich, Landesjugendring Brandenburg e. V.
Die Diskussion um ein sogenanntes Neutralitätsgebot stellt das gesamte öffentliche Leben, insbesondere auch den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sowie die Kulturarbeit vor große Herausforderungen. Ob ein Konzert der Band Antilopengang im Gladhouse Cottbus oder Demonstrationstraining der „Falken“ im freiLand Potsdam – immer wieder ist zu beobachten, dass das staatliche Neutralitätsgebot „zweckentfremdet“ bzw. fälschlicherweise übertragen und dafür instrumentalisiert wird, um öffentliche Jugend- und Kulturarbeit zu diskreditieren. Wir konnten in den letzten Jahren an Beispielen wie dem Treibhaus in Döbeln oder dem DemoZ (Demokratisches Zentrum Verein für politische und kulturelle Bildung Ludwigsburg e. V.) in Ludwigsburg sehen, wie „erfolgreich“ die Zersetzung und Demontage politischer, kultureller und pädagogischer Arbeit laufen kann. Dabei stellt sich grundlegend die Frage, ob Arbeit mit jungen Menschen „neutral“ sein kann oder muss. Die Würde des Menschen, die Gleichberechtigung der Geschlechter, das Einstehen gegen rassistische Diskriminierung, das Recht auf Asyl wie auch die anderen Grundrechte sind wichtige Verfassungswerte. Im Sinne demokratischer Erziehung und Bildung, die auf Werten basiert, wird die Forderung nach Neutralität zur Sackgasse. Insbesondere Rechtspopulistinnen und –populisten nutzen Neutralität als Kampfbegriff, um gegen für sie unliebsame Gruppen, Orte oder Vereine vorzugehen. Das Neutralitätsgebot wird so zur Gefahr für Jugend- und Bildungsarbeit in soziokulturellen Zentren. Akteurinnen und Akteure der Jugend- und Kulturarbeit müssen weiterhin befähigt und bestärkt werden, Haltung und Position zu beziehen. Ziel der Veranstaltung ist es daher, Sensibilisierung, nachhaltigen Austausch, Beratung und Vernetzung zum Thema unter Akteurinnen und Akteuren der Jugend- und Kulturarbeit in Brandenburg anzuregen und zu ermöglichen.

„Keine Schule, kein Haustier, kein …“ – Die Geschichte des Nationalsozialismus mit Kindern bearbeiten
4.10 – Innovation – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Jennifer Zengerling und Birgit Peter – Schlaglicht e. V.
Bei der Vorstellung des Projekts „Keine Schule, kein Haustier, kein … – Alltag jüdischer Kinder im Nationalsozialismus“ sollen Ansätze der Arbeit mit einer jungen Zielgruppe zur historisch-politischen Bildungsarbeit präsentiert werden. Das Projekt ermöglicht Grundschüler:innen der 5. und 6. Klasse einen altersgerechten Zugang zu den Themen Nationalsozialismus und Shoa. Bisher werden Kinder in Erinnerungskultur und Wissensvermittlung in diesem Bereich selten mitgedacht, auch wenn mittlerweile in der Forschung weitestgehend Konsens herrscht, dass es mehr um das „Wie“ der Thematisierung geht, als um das „Ob“. Die Referentinnen und Referenten haben ihre jahrelangen Erfahrungen mit der Zielgruppe, im Bereich politische Bildung und Gedenkstättenpädagogik 2019 in die Projektentwicklung einfließen lassen. Seitdem konnte es in mehreren Landkreisen Brandenburgs und Berlin erfolgreich durchgeführt werden und wurde 2020 mit dem Franz-Bobzien-Preis der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen ausgezeichnet.

Jugendbildungsstätten als Werkstätten der Demokratie
4.11 – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Robert Sprinzl – DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin
„Für eine Jugendherberge war das Essen gut.“ Nicht immer, aber gelegentlich, hören wir das von unseren Gästen. Jugendbildungsstätten sind keine einfachen Gästehäuser, Jugendbildungsstätten sind Orte der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Lernens. Dabei entwickeln sie innovative Methoden außerschulischer Jugendbildung, von denen jedes Jahr tausende Schüler:innen profitieren. Die Jugendbildungsstätten setzen dabei jeweils ihre eigenen Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit. Sei es arbeitsorientierte, produktorientierte oder sportorientierte Bildung – um nur drei zu nennen. Methodenunabhängig eint uns der Einsatz für einedemokratische Gesellschaft und die Gegnerschaft zu autoritären Welterklärungsmustern.

Das Praxisbeispiel Jugendforum Nachhaltigkeit – Jugendbeteiligung in Zeiten der Klimakrise: Ein Weg zu mehr Generationengerechtigkeit?
5.10 – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Jana Schelte – Jugendforum Nachhaltigkeit Brandenburg (JuFoNa)
Das Jugendforum Nachhaltigkeit besteht aktuell aus 15 jungen Menschen im Alter zwischen 13 und 27 Jahren. Seit Ende 2020 engagieren wir uns für mehr Jugendbeteiligung in der Brandenburger Landespolitik. Wir wollen uns vor allem bei Themen einmischen, die unsere Zukunft betreffen. Unser Ziel ist es, eine Schnittstelle zwischen Jugend und Politik in Brandenburg zu etablieren, die es uns ermöglicht, auf Augenhöhe mitzureden und unsere Ideen einzubringen. Ziel des Workshops ist es, Einblicke zu geben, wie Jugendbeteiligung an politischen Prozessen in Brandenburg aktuell organisiert ist. Außerdem wollen wir von unseren Erfahrungen, den Themen und unserer Arbeitsweise im Jugendforum berichten. Dabei wollen wir vor allem auf folgende Fragen eingehen: Was haben Nachhaltigkeit und die Klimakrise mit Generationengerechtigkeit zu tun? Was kann Jugendbeteiligung (nicht) leisten? Wie kann man junge Menschen gut in Prozesse einbinden? Was braucht es dafür? Welche Tools und Methoden haben sich beim JuFoNa bewährt?

Jugendverbandsarbeit – Brauchen wir das noch oder kann das weg?
5.11 – Innovation – Fachforum – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Mona-Luisa Groß, Caritas-Region Cottbus, Projekt „Wir für uns“; Lea Brunn, Kinder- und Jugendbeauftragte Stadt Cottbus/Chóśebuz; Dr. Stefanie Kaygusuz-Schurmann, FB Bildung und Integration der Stadt Cottbus/Chóśebuz
Der Paragraph 12 des SGB VIII scheint in vielen Regionen Brandenburgs ein Mythos geworden zu sein. Jugendverbandsarbeit in seiner Logik und Wirksamkeit ist nur noch wenigen Akteurinnen und Akteurenbekannt. So antiquiert der Name und die Vorstellung von Jugendverbandsarbeit ist, umso innovativer ist der Ansatz. Reden wir von Inspiration, Wissen, Partizipation und Handlungsmut sind das alles Ansätze, die sich in der Jugendverbandsarbeit wiederfinden. Diese Arbeit wird von jungen Menschen freiwillig selbst organisiert, gemeinschaftlich gestaltet und mitverantwortet. Es ist ein Ort, an dem die Interessen junger Menschen ausgehend von einem demokratischen und diskriminierungsfreien Selbstverständnis zum Ausdruck gebracht und vertreten werden. Durch diese Form der Beteiligung an einem gesellschaftlichen Miteinander ist Jugendverbandsarbeit ein gelingendes Beispiel für den Erwerb sozialer Kompetenzen. Jugendverbände verfolgen eine Vielzahl von Themen und setzen ganz unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. Die große Stärke der Jugendverbandsarbeit liegt dabei im Bereich der informellen und non-formalen Bildung. Im Gegensatz zur überwiegenden Förderung der kognitiven Kompetenzen in der Schule stehen in der Verbandsarbeit die sozialen und emotionalen Kompetenzen im Vordergrund, die jedoch Hand in Hand gehen mit Handlungsorientierung, Wissensaneignung und Urteilsbildung.

Zwischen Street- und Feldwork – aufsuchende Jugendsozialarbeit in einem der größten Landkreise Deutschlands
5.12 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Diana Mussehl und Mathias Priebe – ABW e. V.
Vorstellung des Projektes „Gemeinsam zum Ziel“ auf Grundlage des § 16h SGB II. Zielgruppe: Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren, die nicht mehr vom Hilfesystem erreicht werden bzw. sich bewusst dem Hilfesystem entziehen. Auftrag: Stabilisierung der Lebensverhältnisse. Heranführung ans Hilfesystem, Vermittlung/Überleitung in möglichst passgenaue Unterstützungssysteme. Wie erreichen wir die Zielgruppe? Was kennzeichnet die Zielgruppe und die Zusammenarbeit (Erfahrungen aus dem Praxisalltag)? Welche Synergien sind im Rahmen der Netzwerkarbeit entstanden? Grenzen vs. eigene Grenzen. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen! Wo seht ihr Bedarfe, Lücken und Stolperfallen im Hilfesystem? Gibt es bei euch ähnliche Projekte?

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