Donnerstag, 26.08.2021:
„Aus dem Rahmen gefallen“ – jugendgerechte Zugänge zu lokaler Geschichte
1.4 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Angelika Meyer, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück; Emily Koch und Sandra Brenner, Landesjugendring Brandenburg e. V.
Ausprobieren, loslegen, einfach mal machen – frische Luft und aktiv sein – sehen, festhalten und für die eigene Praxis transferieren. Diese Stichworte beschreiben in Kürze, was Sie erwartet, wenn Sie unseren Workshop besuchen. Wir gehen auf Spurensuche in der Umgebung des Tagungsortes. Wir entdecken die Gegenwart der Vergangenheit. Wir probieren mit Ihnen eine aktivierende Methode als Zugang zu lokaler Forschung und dem „framing“ von Geschichte im öffentlichen Raum aus. Wir überlegen mit Ihnen, wie Sie diese Methode mit Ihrer Zielgruppe anwenden können.
Schulsozialarbeit im digitalen Raum: #Erfahrungen #Chancen #Herausforderungen
1.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Anne Nadif – kobra.net GmbH/Landeskooperationsstelle Schule – Jugendhilfe
Die digitale Lebenswelt gehört für Kinder und Jugendliche heute wie selbstverständlich zum Alltag. Eingebunden in zahlreiche digitale Medien und soziale Netzwerke, flechten sie dort soziale Beziehungen und sammeln dabei Erfahrungen. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie füllen Schulsozialarbeitende neben dem Arbeitsort Schule und dem Sozialraum auch den digitalen Raum mit Leben, oft weit über die Aspekte des Medienschutzes und der Medienpädagogik hinaus. Unter den erschwerten Voraussetzungen der pandemiebedingten Schulschließungen fanden Schulsozialarbeitende viele kreative Lösungen, um für ihre Zielgruppen weiterhin erreichbar zu sein. Als eine Herausforderung aber stellt sich die Einbindung der Schulsozialarbeit in den Digitalisierungsprozess von Schulen heraus, denn mit dem Lockdown standen viele Schulsozialarbeitende vor verschlossenen Schultüren, sowohl vor Ort selbst als auch online. Der Workshop lädt zum kollegialen Austausch über Erfahrungen und neue Methoden mit Blick auf die Digitalisierung in der Schulsozialarbeit ein. Ziel soll es sein, aktuelle Herausforderungen in der Kooperation mit sich digitalisierenden Schulen zusammenzutragen und sichtbar zu machen.
Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit von 1990 bis in die Gegenwart
1.8 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) – Streaming aus Blossin
Stefanie Lindner, Ina Schäfer – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Jugendarbeit und Rechtsextremismusprävention: Seit den 1980er Jahren wird Soziale Arbeit, insbesondere Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, in die Verantwortung genommen, wenn es zu gewalttätigen, rassistisch motivierten Ausschreitungen und Übergriffen durch Jugendliche kommt. Dies bringt kurzfristig Aufmerksamkeit und Anerkennung, Forderungen oder Vorwürfe für diese Arbeitsfelder – auch aktuell hat sich das kaum geändert. Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende alltäglich konfrontiert? Wie können sie zur nachhaltigen Demokratiestärkung beitragen? Und welche Rolle spielen die Rahmenbedingungen und der lokale Kontext für die Praxis? Im Vortrag zeigen wir die Entwicklung der Jugendsozialarbeit als Reaktion auf rechte und rassistische Jugendgewalt von den 1990ern bis heute. Im Fokus steht das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), als nicht unumstrittene Förderstruktur und die weniger beachtete Schul- und Migrationsschulsozialarbeit. Anschließend möchten wir uns über die Erfahrungen von Sozialarbeitenden in Bezug auf Herausforderungen der Praxis damals wie heute austauschen.
Jugendarbeit und Unternehmensengagement: Vorurteile überwinden, Chancen nutzen
1.14 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
André Koch-Engelmann – UPJ e. V. – Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR
Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwesen. Insbesondere das Engagement für junge Menschen steht hoch im Kurs. Organisationen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind die Experten für die Lebenslagen und Bedürfnisse dieser Generation. Sie haben Wissen, Erfahrungen, Zugänge, fachliches und methodisches Know-how und wären damit die perfekten Partner für engagierte Unternehmen. Als Spender sind Unternehmen den meisten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Echte Partnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen sind jedoch noch immer die Ausnahme. Dabei könnten neue Formen der Zusammenarbeit und der geteilten Verantwortung innovative Lösungen ermöglichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Anhand von zwei Praxisbeispielen sollen die Chancen solcher Kooperationen erörtert werden.
Konsum in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
2.4 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Corinna Liefeld, Franziska Hohn – Chill out – Fachstelle für Konsumkompetenz
Insbesondere die Lebensphase des Jugendalters und ihre Entwicklungsaufgaben stellt eine große Herausforderung dar. Neben körperlichen Veränderungen spielen auch zahlreiche andere Faktoren, wie z. B. Abgrenzen, Selbstfindung, Risikobereitschaft und Leistungsdruck eine Rolle. Für einige Jugendliche ist dies auch verbunden mit dem Konsum verschiedener Substanzen. Wir möchten Ihnen in unserem Workshop verschiedene Methoden vorstellen, um mit Jugendlichen über das Thema Konsum und Abhängigkeit ins Gespräch zu kommen und werden diese praktisch mit Ihnen durchführen. Im Anschluss soll es Raum zum Austausch und für Diskussionen geben.
Social Media kreativ– Storytelling in Sozialen Netzwerken
2.5 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Kathleen Lindner – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Heranwachsende sind regelmäßig in sozialen Netzwerken und digitalen Spielen unterwegs. Meistens ist es eher zur Unterhaltung gedacht oder um Langeweile zu vertreiben. Wenn es um das Produzieren von Medien geht, ist eine Kompetenz gefragt, die auch in der außerschulischen Bildung sehr viel Potential hat: Digitales Storytelling. Das Geschichtenerzählen findet im Zuge der Digitalisierung eine neue Anwendungsqualität. Wo es früher Bilder, Grafiken, Texte oder Videos waren, sind es heute neue Kulturtechniken, die Wissen mit Hilfe von Social Media-Tools tiefgreifender erlebbar machen können. Im Workshop geht es zunächst darum, Storytelling als Methode in der pädagogischen Welt einzuordnen und Schnittmengen zur Lebenswelt von Heranwachsenden zu finden. Es wird aufgezeigt, wie Jugendliche mit kreativen Methoden und digitalen Medien zum Geschichten erfinden und erzählen animiert werden können.
Akzeptierende Jugendsozialarbeit in der Praxis
2.6 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Mirjam Lüder – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Wie können junge Menschen erreicht werden, die keinen anderen Zugang zum und Vorbehalte gegenüber dem Hilfesystem haben? Kann der akzeptierende Ansatz eine Möglichkeit sein, diese Zielgruppe zu erreichen? Wo liegen Chancen, wo sind Grenzen gegeben? Wie kann eine Praxis aussehen, die versucht, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen? Ein Erfahrungsaustausch mit und Hintergrundwissen von Fachkräften des Jugendhilfe Cottbus e. V., der seit 30 Jahren mit dem Ansatz arbeitet.
Tiergestützte Pädagogik – Sozialarbeit an Schule mit Hund
3.4 – Vergewisserung – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Maria Bestritzki – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Nord-West
Studien zeigen, dass Tiere eine positive Wirkung auf Menschen haben (können). Der Einsatz von Tieren in der Schule (aufgrund ihres Wesens und Aufforderungscharakters insbesondere von Hunden) intensiviert das Erlernen von Fähigkeiten wie Vertrauen, Verantwortung und Konzentration. Die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen, die Steigerung der Kommunikationsfähigkeit und die Förderung der psychischen und physischen Gesundheit der Schüler:innen werden unterstützt; zudem erfahren sie vorurteilsfreie Akzeptanz durch das Tier. In diesem Workshop soll über die Arbeit mit einem Hund im Handlungsfeld „Sozialarbeit an Schule“ berichtet werden: Welche Voraussetzungen gibt es für den Einsatz eines Hundes in der sozialen Arbeit und insbesondere an Schule? Welche Wirkungen und Effekte können durch den Einsatz eines Hundes erzielt werden? Welche Erfahrungen konnten gesammelt werden? Welche Regeln und Grenzen sind einzuhalten?
Brandenburg beteiligt – Jugendarbeit und der §18a Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf)
3.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Dominik Ringler – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Mit der Einführung des §18a in die Brandenburger Kommunalverfassung im Sommer 2018 besteht für Brandenburger Kommunen und Landkreise die Pflicht, Kinder und Jugendliche bei allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten zu beteiligen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Kommunen, die Konzepte und Verfahren zur Beteiligung entwickelt haben und umsetzen. In vielen Fällen übernimmt dabei auch die Jugendarbeit wichtige Aufgaben. Im Workshop soll ein allgemeiner Überblick über die Umsetzung des §18a BbgKVerf anhand von Praxisbeispielen gegeben werden. Insbesondere geht es aber um die Klärung und Diskussion der Fragen: Was ist kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung nach §18a BbgKverf im Unterschied/in Ergänzung zur Beteiligung nach SGB VIII? Welche Rolle kommt der (kommunalen) Jugendarbeit bei der Umsetzung zu?
Medienbildung in der lebensweltorientierten Jugendarbeit
3.7 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min) Streaming aus Blossin
Andreas Hackert – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienkompetenz ist inzwischen als 4. Kulturkompetenz anerkannt. Die medialen Gewohnheiten der Heranwachsenden haben sich stark verändert, Medien in der Hosentasche sind Standard. Darauf musste auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit reagieren. Nicht alles muss dabei in die Bildungsschublade gesteckt werden. Aspekte wie Folgenabschätzung, Verantwortungskompetenz oder auch Jugendmedienschutz spielen eine wichtige Rolle. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die fachlichen Kompetenzen, die Fachkräfte in der Praxis der Jugendarbeit heute besitzen sollten. Die Vermittlung von Medienkompetenz im weitesten Sinne ist eine Aufgabe der lebensweltorientierten Jugendarbeit, aber auch für die Fortbildung der Fachkräfte. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt und auf bestehende medienpädagogische Strukturen und mögliche Synergien im Lande hingewiesen. Abgerundet wird der Vortrag durch ein Praxisbeispiel eines medialen Jugendclubs in Coronazeiten.
UND AM ABEND …
Chimana ist eine Singer/Songwriterin aus Berlin mit einer Stimme, die die Seele berührt und poetischen Texten, die beschreiben, was uns Menschen im Innersten verbindet und was wir tief im Herzen eigentlich alle wissen, manchmal in dieser schnellen Welt jedoch vergessen haben.
Freitag, 27.08.2021:
Der/die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg
4.3 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Der/die Landesbeauftragte und Karsten Friedel, Ministerium für,Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
In dem Fachforum wird sich der/ die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg vorstellen und das Gespräch mit der Fachöffentlichkeit suchen. Gemeinsam soll erörtert werden, wie eine wirkungsvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere durch die Unterstützung des/der Landesbeauftragten und wie eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Landespolitik in Brandenburg gelingen kann.
Cyborgs, Robotik und das echte Leben – ein Workshop für die Bildungspraxis
4.4 – Innovation – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (60 min)
Tanja Berger – HochDrei e. V.
In der politischen Jugendbildung bleiben wir dicht an den Interessen der Jugendlichen dran und setzen bewusst aktuelle Themen. So z. B. die Zukunft der Arbeit und die eigene Lebensperspektive, wie Gesellschaft funktionieren kann und welchen Platz man selbst darin einnimmt. Ein großes Thema ist die Konsequenz der Nutzung digitaler Tools – privat fürs Streamen, Social Media oder auch in der Arbeitswelt und in globalen Konflikten. Im Workshop wird ein Bildungskonzept für die Beschäftigung mit dieser Thematik vorgestellt und anhand dessen die Umsetzung diskutiert. Es wird die Nutzung von Medien und digitalen Geräten analysiert. Auch wird es um die Defizite im eigenen Wissen gehen sowie um die Bezüge in der Praxis der Jugendarbeit.
GRRRL POWER – auf den Spuren starker Frauen
4.5 – Wandel – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Jessica Massóchua – HochDrei e. V.
Sowie die Migrationsgesellschaft befindet sich auch die politische Bildungs- und Jugendarbeit im Wandel und muss sich stetig neuen Herausforderungen stellen. Das fordert ebenso spezielle methodische Herangehensweisen der Praktiker:innen im Umgang mit etwa Flucht- und Migrationsgeschichten der Teilnehmenden und damit einhergehenden Zuschreibungen und Selbstbildern. Aber auch der Alltag der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist geprägt von Andersmachungen, rassistischen Erfahrungen und der Suche nach der eigenen Identität. Dabei fehlt es Schwarzen und Jugendlichen of Color in der weißen Mehrheitsgesellschaft allzu oft an (positiven) Repräsentations- und Identifikationsmöglichkeiten. In diesem interaktiven Workshop wollen wir daher eine spielerische Methode kennenlernen, die es Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlaubt, sich auf eine empowernde Spurensuche nach starken Persönlichkeiten zu begeben, Vorbilder zu entdecken und die Erfahrung zu machen, dass auch sie selbst, die „Anderen“, positive Vorbilder sein können. Das (Gelände-)Spiel richtet sich vor allem an nicht-weiße FLINT-Personen, versucht sie zu stärken und macht so auch intersektionale Perspektiven sichtbar. Aber auch Menschen, die selbst nicht von Rassismen betroffen sind, können hierdurch einen Zugang zu Geschichten und Biographien kennen lernen, die nicht dem mehrheitsgesellschaftlichen Narrativ entsprechen.
„Wo sollen wir hin?“ – Schrumpfende Räume für junge Menschen im öffentlichen Raum
4.15 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
Julia Schultheiss, Stadtjugendring Potsdam e. V.; Katharina Tietz, Chill out e. V.; Olaf Caesar, Stiftung SPI, Wildwuchs Streetwork – Stadtjugendring Potsdam e. V.
Der öffentliche Raum ist für eine Stadtgesellschaft als Gesamtes zunehmend wichtig. Wie kann man gemeinsam Orte schaffen, die von allen genutzt werden können, ohne dass es zu Konflikten kommt? Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sowie widerstrebenden Interessen treffen aufeinander. Häufig kommt es dabei zu Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern. Passantinnen und Passanten fühlen sich durch Menschen ohne Wohnsitz gestört und die Perspektiven von Mädchen und ihren Bedürfnissen werden häufig gar nicht wahrgenommen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie die jeweiligen öffentlichen Räume zu nutzen sind? Wieviel Beteiligung und Aneignung ist erwünscht? Wir wollen mit euch darüber ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir öffentliche Räume so gestalten können, dass sie allen Bedürfnissen gerecht werden. Geplant ist, die privilegierten Perspektiven zu betrachten und durch solche zu ergänzen, die sonst in der Debatte um öffentliche Räume keine Resonanz haben. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen und nutzen dafür digitale Methoden. Bitte bringt ein Endgerät mit, damit ihr an der Diskussion teilhaben könnt.
Digitale Formen in der offenen Jugendarbeit „from club to channel“
5.3 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Christian Blankenstein – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Süd-Ost, MehrGenerationenHaus MIKADO Frankfurt (Oder)
YouTube für Anfänger – Vernetzung zu anderen Einrichtungen und Standorten – Durchführung von Challenge und Spielen – „HOW TO“-Kochen, Let`s Play – Spiel mit Interviews und Weitere.
Make your Brandenburg great again – digitale Jugendbeteiligung in der medienpädagogischen Praxis des Bildungsprogramms jumblrjim
5.4 – Wandel – Workshop -27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Julian Kulasza – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Der Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V. hat 2020 ein Workshop-Format entwickelt, in dem Jugendliche an digitale Beteiligungsmöglichkeiten herangeführt und motiviert werden, diese aktiv in ihrem Sozialraum einzusetzen. Die methodische Palette reicht dabei von der Erstellung kleiner Imagevideos, über die Nutzung kreativer Brainstormingtools, bis hin zur Konzeption und Umsetzung digitaler Bildungsrallyes. Interaktiv und lebensweltbezogen regt es Heranwachsende zum Nachdenken darüber an, welche Funktion, aber auch welche Verantwortung digitale Teilhabe für ein demokratisches Miteinander trägt. Das Format wurde im Rahmen des Bildungsprogramms „jumblr – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum“ entwickelt. Es kann modulhaft beliebig in andere Projekte integriert und perspektivisch ein fester Bestandteil von Jugendbeteiligungsprojekten im Land werden. Im Workshop wird ein praxisbezogener Überblick über das Thema gegeben und einzelne digitale Werkzeuge getestet sowie reflektiert.
Beschwerdeverfahren für junge Menschen in Jugendhilfe und Schule – Überflüssiger Mehraufwand oder pädagogische Notwendigkeit?
5.5 – Wandel – open live Podcast – – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (60 min)
Dr. Julian von Oppen – Landeskooperationsstelle Schule – Jugendhilfe/kobra.net; Dr. Nina Jann – Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen
Wenn Fachkräfte der Jugendhilfe oder Lehrkräfte hören, dass den von ihnen betreuten oder unterrichteten Jugendlichen das Recht zukommt, sich bei Unzufriedenheiten über ein leicht zugängliches formelles Verfahren zu beschweren, dann reagieren viele von ihnen zunächst mit Ablehnung. Die Gründe für diese Ablehnung liegen zum einen in der Sorge um eine missbräuchliche Nutzung eines solches Beschwerdeverfahrens. Zum anderen sind sie häufig auch in einem Gefühl von Unsicherheit und Ungerechtigkeit auf Seiten der Pädagoginnen und Pädagogen begründet: Was passiert denn dann genau, wenn sich jemand über mich beschwert? Zugleich ist vielen Fach- und Lehrkräften häufig nicht klar, worin der Nutzen eines geregelten Beschwerdeverfahrens bestehen soll: Einrichtungs- oder Schulleitungen gehen häufig davon aus, dass es ausreicht zu vermitteln, dass sich jeder beschweren könne, der dies wolle, dass „ihre Tür immer offen stehe“. Warum also noch mehr Formalitäten und Umwege einführen, die die Kommunikation im Zweifel nur erschweren? All diese Fragen können, solange sie ungeklärt sind, zu einer ablehnenden Haltung von Pädagoginnen und Pädagogen gegenüber Beschwerdeverfahren führen.
In Form eines Live-Podcasts diskutieren die Referent:innen diese Fragen unter Einbeziehung des Publikums. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Jugendarbeit als „Innovationshelfer“ am Ort Schule.
Zwischen Verteidigung, Ambivalenz und Utopie? Die Offenheit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als streitbarer Begriff!
5.7 – Vortrag – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (30 min) Streaming aus Blossin
Jennifer Hübner – Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Offenheit zählt neben anderen Strukturmaximen zu den zentralen Prinzipen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und rahmt damit wie kein anderer Begriff das Handlungsfeld nach außen. Gelten andere Normative wie Partizipation, Bildung oder Sozialraumorientierung als Klassiker unter den einschlägigen Praxisrelevanzen und Erkenntnisinteressen, lebt die Offenheit und ihre Bedeutung für das Feld in der Jugendarbeitsforschung ein Schattendasein. Gleichwohl der Offenheitsbegriff bislang weder heuristisch noch empirisch eine signifikante Rolle einnimmt, meldet die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor allem gegenüber „Ziel“-„Gruppen“ (vielmehr Akteurinnen und Akteuren), Methoden und Inhalten eine normative Offenheit an. Die Praxis lässt verlauten: „Wir sind doch offen für alle!“. Dem gegenüberstehen die Praxis rahmenden Grenzlinien wie Arbeitsansätze, Öffnungszeiten, Regeln, Hausverbote, vor allem aber die Praktiken aller am Feld beteiligten Personen. Eine empirische und praxeologische Studie stellt dieses Dilemma nun erstmals in den Fokus und forscht in einem ethnografischen Setting zur Offenheit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie fragt danach, wie Offenheit in der Praxis hergestellt wird, wer (sich) daran wie und wo in welchen Zusammenhängen bzw. Machtverhältnissen beteiligt (wird) und welche Dispositive und Überschneidungen sich aus dieser Praxis für die sozialpädagogische Arena ergeben und was aus ihnen folgt. Der Vortrag soll nach einem Einblick in die historischen und aktuellen Konjunkturwellen des Offenheitsbegriffes (Entstehung, aktueller Diskurs) in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter Rückgriff auf exemplarische Forschungsnotizen erste Teilergebnisse der Studie zu Offenheitspraktiken in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit offerieren und damit eine Auseinandersetzung mit dem Offenheitsparadigma in Profession und Disziplin forcieren. Was/wer wird wie geöffnet? Oder dialektisch: Wer sind die Schließenden? Was/wer wird wie geschlossen? Die Praxis etwa würde fragen: „Wem gehört das Haus?“.