Programm

Der 4. Brandenburger Kongress der Jugendarbeit findet am 26. und 27.08. dezentral-hybrid an vier Orten im Land Brandenburg statt. Die Programmrahmung (Begrüßung/Moderation/Eröffnung/Vortrag Dr. Wenzel und M. Schwerthelm/Zusammenfassung) ist für alle Orte identisch und wird als Live-Stream zentral aus Potsdam übertragen. Innerhalb der Programmrahmung gibt es an den einzelnen Veranstaltungsorten Präsenz-Beiträge und zusätzlich 1 bis 2 live gestreamte Beiträge, um auch unter Corona-Bedingungen möglichst viele Beiträge an einem Ort anbieten zu können.

Die Programmstruktur für alle Orte ist wie folgt:

 

Donnerstag, 26.08.2021
10:00 Begrüßung / Eröffnung 4. Brandenburger Kongress der Jugendarbeit
10:30 Vortrag Dr. Eike Wenzel, Institut für Trend- und Zukunftsforschung, Heidelberg
12:00  Block 1 (90 min)
14:30  Block 2 (90 min)
16:15  Block 3 (90 min)
18:00 Zusammenfassung und individuelle Abendgestaltung

Freitag, 27.08.2021
10:00  Begrüßung
10:15  Vortrag Moritz Schwerthelm, Universität Hamburg „Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und wie viel Zeit haben wir noch? – Zur gesellschaftlichen Relevanz der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“
11:15  Block 4 (90 min)
13:15  Block 5 (90 min)
15:00 Abschluss 4. Brandenburger Kongress der Jugendarbeit

Die Programmblöcke finden Sie alphabetisch nach Orten sortiert hier:

Bad Freienwalde        Blossin            Cottbus           Potsdam

Die komplette Programmübersicht aller Orte finden Sie hier:

Bad Freienwalde

Donnerstag, 26.08.2021:

„Aus dem Rahmen gefallen“ – jugendgerechte Zugänge zu lokaler Geschichte
1.4 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Angelika Meyer, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück; Emily Koch und Sandra Brenner, Landesjugendring Brandenburg e. V.
Ausprobieren, loslegen, einfach mal machen frische Luft und aktiv sein sehen, festhalten und für die eigene Praxis transferieren. Diese Stichworte beschreiben in Kürze, was Sie erwartet, wenn Sie unseren Workshop besuchen. Wir gehen auf Spurensuche in der Umgebung des Tagungsortes. Wir entdecken die Gegenwart der Vergangenheit. Wir probieren mit Ihnen eine aktivierende Methode als Zugang zu lokaler Forschung und dem „framing“ von Geschichte im öffentlichen Raum aus. Wir überlegen mit Ihnen, wie Sie diese Methode mit Ihrer Zielgruppe anwenden können.

Schulsozialarbeit im digitalen Raum: #Erfahrungen #Chancen #Herausforderungen
1.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Anne Nadif – kobra.net GmbH/Landeskooperationsstelle Schule – Jugendhilfe
Die digitale Lebenswelt gehört für Kinder und Jugendliche heute wie selbstverständlich zum Alltag. Eingebunden in zahlreiche digitale Medien und soziale Netzwerke, flechten sie dort soziale Beziehungen und sammeln dabei Erfahrungen. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie füllen Schulsozialarbeitende neben dem Arbeitsort Schule und dem Sozialraum auch den digitalen Raum mit Leben, oft weit über die Aspekte des Medienschutzes und der Medienpädagogik hinaus.  Unter den erschwerten Voraussetzungen der pandemiebedingten Schulschließungen fanden Schulsozialarbeitende viele kreative Lösungen, um für ihre Zielgruppen weiterhin erreichbar zu sein. Als eine Herausforderung aber stellt sich die Einbindung der Schulsozialarbeit in den Digitalisierungsprozess von Schulen heraus, denn mit dem Lockdown standen viele Schulsozialarbeitende vor verschlossenen Schultüren, sowohl vor Ort selbst als auch online. Der Workshop lädt zum kollegialen Austausch über Erfahrungen und neue Methoden mit Blick auf die Digitalisierung in der Schulsozialarbeit ein. Ziel soll es sein, aktuelle Herausforderungen in der Kooperation mit sich digitalisierenden Schulen zusammenzutragen und sichtbar zu machen.

Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit von 1990 bis in die Gegenwart
1.8Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) – Streaming aus Blossin
Stefanie Lindner, Ina Schäfer – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Jugendarbeit und Rechtsextremismusprävention: Seit den 1980er Jahren wird Soziale Arbeit, insbesondere Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, in die Verantwortung genommen, wenn es zu gewalttätigen, rassistisch motivierten Ausschreitungen und Übergriffen durch Jugendliche kommt. Dies bringt kurzfristig Aufmerksamkeit und Anerkennung, Forderungen oder Vorwürfe für diese Arbeitsfelder – auch aktuell hat sich das kaum geändert. Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende alltäglich konfrontiert? Wie können sie zur nachhaltigen Demokratiestärkung beitragen? Und welche Rolle spielen die Rahmenbedingungen und der lokale Kontext für die Praxis? Im Vortrag zeigen wir die Entwicklung der Jugendsozialarbeit als Reaktion auf rechte und rassistische Jugendgewalt von den 1990ern bis heute. Im Fokus steht das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), als nicht unumstrittene Förderstruktur und die weniger beachtete Schul- und Migrationsschulsozialarbeit. Anschließend möchten wir uns über die Erfahrungen von Sozialarbeitenden in Bezug auf Herausforderungen der Praxis damals wie heute austauschen.

Jugendarbeit und Unternehmensengagement: Vorurteile überwinden, Chancen nutzen
1.14 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
André Koch-Engelmann – UPJ e. V. – Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR
Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwesen. Insbesondere das Engagement für junge Menschen steht hoch im Kurs. Organisationen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind die Experten für die Lebenslagen und Bedürfnisse dieser Generation. Sie haben Wissen, Erfahrungen, Zugänge, fachliches und methodisches Know-how und wären damit die perfekten Partner für engagierte Unternehmen. Als Spender sind Unternehmen den meisten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Echte Partnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen sind jedoch noch immer die Ausnahme. Dabei könnten neue Formen der Zusammenarbeit und der geteilten Verantwortung innovative Lösungen ermöglichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Anhand von zwei Praxisbeispielen sollen die Chancen solcher Kooperationen erörtert werden.

Konsum in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
2.4 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Corinna Liefeld, Franziska Hohn – Chill out – Fachstelle für Konsumkompetenz
Insbesondere die Lebensphase des Jugendalters und ihre Entwicklungsaufgaben stellt eine große Herausforderung dar. Neben körperlichen Veränderungen spielen auch zahlreiche andere Faktoren, wie z. B. Abgrenzen, Selbstfindung, Risikobereitschaft und Leistungsdruck eine Rolle. Für einige Jugendliche ist dies auch verbunden mit dem Konsum verschiedener Substanzen. Wir möchten Ihnen in unserem Workshop verschiedene Methoden vorstellen, um mit Jugendlichen über das Thema Konsum und Abhängigkeit ins Gespräch zu kommen und werden diese praktisch mit Ihnen durchführen. Im Anschluss soll es Raum zum Austausch und für Diskussionen geben.

Social Media kreativ– Storytelling in Sozialen Netzwerken
2.5 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Kathleen Lindner – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Heranwachsende sind regelmäßig in sozialen Netzwerken und digitalen Spielen unterwegs. Meistens ist es eher zur Unterhaltung gedacht oder um Langeweile zu vertreiben. Wenn es um das Produzieren von Medien geht, ist eine Kompetenz gefragt, die auch in der außerschulischen Bildung sehr viel Potential hat: Digitales Storytelling. Das Geschichtenerzählen findet im Zuge der Digitalisierung eine neue Anwendungsqualität. Wo es früher Bilder, Grafiken, Texte oder Videos waren, sind es heute neue Kulturtechniken, die Wissen mit Hilfe von Social Media-Tools tiefgreifender erlebbar machen können. Im Workshop geht es zunächst darum, Storytelling als Methode in der pädagogischen Welt einzuordnen und Schnittmengen zur Lebenswelt von Heranwachsenden zu finden. Es wird aufgezeigt, wie Jugendliche mit kreativen Methoden und digitalen Medien zum Geschichten erfinden und erzählen animiert werden können.

Akzeptierende Jugendsozialarbeit in der Praxis
2.6 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Mirjam Lüder – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Wie können junge Menschen erreicht werden, die keinen anderen Zugang zum und Vorbehalte gegenüber dem Hilfesystem haben? Kann der akzeptierende Ansatz eine Möglichkeit sein, diese Zielgruppe zu erreichen? Wo liegen Chancen, wo sind Grenzen gegeben? Wie kann eine Praxis aussehen, die versucht, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen? Ein Erfahrungsaustausch mit und Hintergrundwissen von Fachkräften des Jugendhilfe Cottbus e. V., der seit 30 Jahren mit dem Ansatz arbeitet.

Tiergestützte Pädagogik – Sozialarbeit an Schule mit Hund
3.4 – Vergewisserung – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Maria Bestritzki – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Nord-West
Studien zeigen, dass Tiere eine positive Wirkung auf Menschen haben (können). Der Einsatz von Tieren in der Schule (aufgrund ihres Wesens und Aufforderungscharakters insbesondere von Hunden) intensiviert das Erlernen von Fähigkeiten wie Vertrauen, Verantwortung und Konzentration. Die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen, die Steigerung der Kommunikationsfähigkeit und die Förderung der psychischen und physischen Gesundheit der Schüler:innen werden unterstützt; zudem erfahren sie vorurteilsfreie Akzeptanz durch das Tier. In diesem Workshop soll über die Arbeit mit einem Hund im Handlungsfeld „Sozialarbeit an Schule“ berichtet werden: Welche Voraussetzungen gibt es für den Einsatz eines Hundes in der sozialen Arbeit und insbesondere an Schule? Welche Wirkungen und Effekte können durch den Einsatz eines Hundes erzielt werden? Welche Erfahrungen konnten gesammelt werden? Welche Regeln und Grenzen sind einzuhalten?

Brandenburg beteiligt – Jugendarbeit und der §18a Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf)
3.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Dominik Ringler – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Mit der Einführung des §18a in die Brandenburger Kommunalverfassung im Sommer 2018 besteht für Brandenburger Kommunen und Landkreise die Pflicht, Kinder und Jugendliche bei allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten zu beteiligen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Kommunen, die Konzepte und Verfahren zur Beteiligung entwickelt haben und umsetzen. In vielen Fällen übernimmt dabei auch die Jugendarbeit wichtige Aufgaben. Im Workshop soll ein allgemeiner Überblick über die Umsetzung des §18a BbgKVerf anhand von Praxisbeispielen gegeben werden. Insbesondere geht es aber um die Klärung und Diskussion der Fragen: Was ist kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung nach §18a BbgKverf im Unterschied/in Ergänzung zur Beteiligung nach SGB VIII? Welche Rolle kommt der (kommunalen) Jugendarbeit bei der Umsetzung zu?

Medienbildung in der lebensweltorientierten Jugendarbeit
3.7 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min) Streaming aus Blossin
Andreas Hackert – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienkompetenz ist inzwischen als 4. Kulturkompetenz anerkannt. Die medialen Gewohnheiten der Heranwachsenden haben sich stark verändert, Medien in der Hosentasche sind Standard. Darauf musste auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit reagieren. Nicht alles muss dabei in die Bildungsschublade gesteckt werden. Aspekte wie Folgenabschätzung, Verantwortungskompetenz oder auch Jugendmedienschutz spielen eine wichtige Rolle. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die fachlichen Kompetenzen, die Fachkräfte in der Praxis der Jugendarbeit heute besitzen sollten. Die Vermittlung von Medienkompetenz im weitesten Sinne ist eine Aufgabe der lebensweltorientierten Jugendarbeit, aber auch für die Fortbildung der Fachkräfte. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt und auf bestehende medienpädagogische Strukturen und mögliche Synergien im Lande hingewiesen. Abgerundet wird der Vortrag durch ein Praxisbeispiel eines medialen Jugendclubs in Coronazeiten.

UND AM ABEND …

Chimana ist eine Singer/Songwriterin aus Berlin mit einer Stimme, die die Seele berührt und poetischen Texten, die beschreiben, was uns Menschen im Innersten verbindet und was wir tief im Herzen eigentlich alle wissen, manchmal in dieser schnellen Welt jedoch vergessen haben.

Freitag, 27.08.2021:

Der/die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg
4.3 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Der/die Landesbeauftragte und Karsten Friedel, Ministerium für,Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
In dem Fachforum wird sich der/ die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg vorstellen und das Gespräch mit der Fachöffentlichkeit suchen. Gemeinsam soll erörtert werden, wie eine wirkungsvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere durch die Unterstützung des/der Landesbeauftragten und wie eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Landespolitik in Brandenburg gelingen kann.

Cyborgs, Robotik und das echte Leben – ein Workshop für die Bildungspraxis
4.4 – Innovation – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (60 min)
Tanja Berger – HochDrei e. V.
In der politischen Jugendbildung bleiben wir dicht an den Interessen der Jugendlichen dran und setzen bewusst aktuelle Themen. So z. B. die Zukunft der Arbeit und die eigene Lebensperspektive, wie Gesellschaft funktionieren kann und welchen Platz man selbst darin einnimmt. Ein großes Thema ist die Konsequenz der Nutzung digitaler Tools – privat fürs Streamen, Social Media oder auch in der Arbeitswelt und in globalen Konflikten. Im Workshop wird ein Bildungskonzept für die Beschäftigung mit dieser Thematik vorgestellt und anhand dessen die Umsetzung diskutiert. Es wird die Nutzung von Medien und digitalen Geräten analysiert. Auch wird es um die Defizite im eigenen Wissen gehen sowie um die Bezüge in der Praxis der Jugendarbeit. 

GRRRL POWER – auf den Spuren starker Frauen
4.5 – Wandel – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Jessica Massóchua – HochDrei e. V.
Sowie die Migrationsgesellschaft befindet sich auch die politische Bildungs- und Jugendarbeit im Wandel und muss sich stetig neuen Herausforderungen stellen. Das fordert ebenso spezielle methodische Herangehensweisen der Praktiker:innen im Umgang mit etwa Flucht- und Migrationsgeschichten der Teilnehmenden und damit einhergehenden Zuschreibungen und Selbstbildern. Aber auch der Alltag der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist geprägt von Andersmachungen, rassistischen Erfahrungen und der Suche nach der eigenen Identität. Dabei fehlt es Schwarzen und Jugendlichen of Color in der weißen Mehrheitsgesellschaft allzu oft an (positiven) Repräsentations- und Identifikationsmöglichkeiten. In diesem interaktiven Workshop wollen wir daher eine spielerische Methode kennenlernen, die es Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlaubt, sich auf eine empowernde Spurensuche nach starken Persönlichkeiten zu begeben, Vorbilder zu entdecken und die Erfahrung zu machen, dass auch sie selbst, die „Anderen“, positive Vorbilder sein können. Das (Gelände-)Spiel richtet sich vor allem an nicht-weiße FLINT-Personen, versucht sie zu stärken und macht so auch intersektionale Perspektiven sichtbar. Aber auch Menschen, die selbst nicht von Rassismen betroffen sind, können hierdurch einen Zugang zu Geschichten und Biographien kennen lernen, die nicht dem mehrheitsgesellschaftlichen Narrativ entsprechen.

„Wo sollen wir hin?“ – Schrumpfende Räume für junge Menschen im öffentlichen Raum
4.15 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
Julia Schultheiss, Stadtjugendring Potsdam e. V.; Katharina Tietz, Chill out e. V.; Olaf Caesar, Stiftung SPI, Wildwuchs Streetwork – Stadtjugendring Potsdam e. V.
Der öffentliche Raum ist für eine Stadtgesellschaft als Gesamtes zunehmend wichtig. Wie kann man gemeinsam Orte schaffen, die von allen genutzt werden können, ohne dass es zu Konflikten kommt? Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sowie widerstrebenden Interessen treffen aufeinander. Häufig kommt es dabei zu Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern. Passantinnen und Passanten fühlen sich durch Menschen ohne Wohnsitz gestört und die Perspektiven von Mädchen und ihren Bedürfnissen werden häufig gar nicht wahrgenommen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie die jeweiligen öffentlichen Räume zu nutzen sind? Wieviel Beteiligung und Aneignung ist erwünscht? Wir wollen mit euch darüber ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir öffentliche Räume so gestalten können, dass sie allen Bedürfnissen gerecht werden. Geplant ist, die privilegierten Perspektiven zu betrachten und durch solche zu ergänzen, die sonst in der Debatte um öffentliche Räume keine Resonanz haben. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen und nutzen dafür digitale Methoden. Bitte bringt ein Endgerät mit, damit ihr an der Diskussion teilhaben könnt.

Digitale Formen in der offenen Jugendarbeit „from club to channel“
5.3 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Christian Blankenstein – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Süd-Ost, MehrGenerationenHaus MIKADO Frankfurt (Oder)
YouTube für Anfänger – Vernetzung zu anderen Einrichtungen und Standorten – Durchführung von Challenge und Spielen – „HOW TO“-Kochen, Let`s Play – Spiel mit Interviews und Weitere.

Make your Brandenburg great again – digitale Jugendbeteiligung in der medienpädagogischen Praxis des Bildungsprogramms jumblrjim
5.4 – Wandel – Workshop -27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Julian Kulasza – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Der Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V. hat 2020 ein Workshop-Format entwickelt, in dem Jugendliche an digitale Beteiligungsmöglichkeiten herangeführt und motiviert werden, diese aktiv in ihrem Sozialraum einzusetzen. Die methodische Palette reicht dabei von der Erstellung kleiner Imagevideos, über die Nutzung kreativer Brainstormingtools, bis hin zur Konzeption und Umsetzung digitaler Bildungsrallyes. Interaktiv und lebensweltbezogen regt es Heranwachsende zum Nachdenken darüber an, welche Funktion, aber auch welche Verantwortung digitale Teilhabe für ein demokratisches Miteinander trägt. Das Format wurde im Rahmen des Bildungsprogramms „jumblr – Jugendmedienbildung im ländlichen Raum“ entwickelt. Es kann modulhaft beliebig in andere Projekte integriert und perspektivisch ein fester Bestandteil von Jugendbeteiligungsprojekten im Land werden. Im Workshop wird ein praxisbezogener Überblick über das Thema gegeben und einzelne digitale Werkzeuge getestet sowie reflektiert.

Beschwerdeverfahren für junge Menschen in Jugendhilfe und Schule – Überflüssiger Mehraufwand oder pädagogische Notwendigkeit?
5.5 – Wandel – open live Podcast – – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (60 min)
Dr. Julian von Oppen – Landeskooperationsstelle Schule – Jugendhilfe/kobra.net; Dr. Nina Jann – Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen
Wenn Fachkräfte der Jugendhilfe oder Lehrkräfte hören, dass den von ihnen betreuten oder unterrichteten Jugendlichen das Recht zukommt, sich bei Unzufriedenheiten über ein leicht zugängliches formelles Verfahren zu beschweren, dann reagieren viele von ihnen zunächst mit Ablehnung. Die Gründe für diese Ablehnung liegen zum einen in der Sorge um eine missbräuchliche Nutzung eines solches Beschwerdeverfahrens. Zum anderen sind sie häufig auch in einem Gefühl von Unsicherheit und Ungerechtigkeit auf Seiten der Pädagoginnen und Pädagogen begründet: Was passiert denn dann genau, wenn sich jemand über mich beschwert? Zugleich ist vielen Fach- und Lehrkräften häufig nicht klar, worin der Nutzen eines geregelten Beschwerdeverfahrens bestehen soll: Einrichtungs- oder Schulleitungen gehen häufig davon aus, dass es ausreicht zu vermitteln, dass sich jeder beschweren könne, der dies wolle, dass „ihre Tür immer offen stehe“. Warum also noch mehr Formalitäten und Umwege einführen, die die Kommunikation im Zweifel nur erschweren? All diese Fragen können, solange sie ungeklärt sind, zu einer ablehnenden Haltung von Pädagoginnen und Pädagogen gegenüber Beschwerdeverfahren führen.
In Form eines Live-Podcasts diskutieren die Referent:innen diese Fragen unter Einbeziehung des Publikums. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Jugendarbeit als „Innovationshelfer“ am Ort Schule.

Zwischen Verteidigung, Ambivalenz und Utopie? Die Offenheit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als streitbarer Begriff!
5.7 – Vortrag – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (30 min) Streaming aus Blossin
Jennifer Hübner – Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Offenheit zählt neben anderen Strukturmaximen zu den zentralen Prinzipen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und rahmt damit wie kein anderer Begriff das Handlungsfeld nach außen. Gelten andere Normative wie Partizipation, Bildung oder Sozialraumorientierung als Klassiker unter den einschlägigen Praxisrelevanzen und Erkenntnisinteressen, lebt die Offenheit und ihre Bedeutung für das Feld in der Jugendarbeitsforschung ein Schattendasein. Gleichwohl der Offenheitsbegriff bislang weder heuristisch noch empirisch eine signifikante Rolle einnimmt, meldet die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor allem gegenüber „Ziel“-„Gruppen“ (vielmehr Akteurinnen und Akteuren), Methoden und Inhalten eine normative Offenheit an. Die Praxis lässt verlauten: „Wir sind doch offen für alle!“. Dem gegenüberstehen die Praxis rahmenden Grenzlinien wie Arbeitsansätze, Öffnungszeiten, Regeln, Hausverbote, vor allem aber die Praktiken aller am Feld beteiligten Personen. Eine empirische und praxeologische Studie stellt dieses Dilemma nun erstmals in den Fokus und forscht in einem ethnografischen Setting zur Offenheit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie fragt danach, wie Offenheit in der Praxis hergestellt wird, wer (sich) daran wie und wo in welchen Zusammenhängen bzw. Machtverhältnissen beteiligt (wird) und welche Dispositive und Überschneidungen sich aus dieser Praxis für die sozialpädagogische Arena ergeben und was aus ihnen folgt. Der Vortrag soll nach einem Einblick in die historischen und aktuellen Konjunkturwellen des Offenheitsbegriffes (Entstehung, aktueller Diskurs) in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter Rückgriff auf exemplarische Forschungsnotizen erste Teilergebnisse der Studie zu Offenheitspraktiken in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit offerieren und damit eine Auseinandersetzung mit dem Offenheitsparadigma in Profession und Disziplin forcieren. Was/wer wird wie geöffnet? Oder dialektisch: Wer sind die Schließenden? Was/wer wird wie geschlossen? Die Praxis etwa würde fragen: „Wem gehört das Haus?“.

Blossin

Donnerstag, 26.08.2021:

„Internationale Arbeit im Dorf aufleben lassen“ – Alle ins Ausland
1.6 – Innovation – Fachforum – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Andreas Tausche, Hannah-Maria Liedtke – LandesJUGENDfeuerwehr Brandenburg
Der Landesverband der Jugendfeuerwehr hat über viele Jahre internationale Partnerschaften gepflegt und Projekte initiiert. Nun ist es an der Zeit, dass die internationale Kinder- und Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren vor Ort ankommt. Wie können wir das schaffen? Unbestritten ist, dass die „Auslandskompetenz“ und die transkulturellen Kompetenzen zukünftig für jede und jeden wichtiger werden.

„Ich zeig‘ dir meine Zukunft!“ –Kinderrechtsorientiertes Arbeiten in Schule und Jugendarbeit
1.7 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Johannes Kreye, Arne Haag – Schlaglicht e. V.
Erwachsene tragen die Verantwortung dafür, dass Kinderrechte durchgesetzt werden. Diese Verantwortung müssen sie wahrnehmen und doch stellt sich dies in der Praxis immer wieder als schwer dar. Helfen kann ein Blick auf eigene Erfahrungen in Kindheit und Jugend und eine offene, bewertungsfreie Auseinandersetzung mit Kindern und Jugendliche über deren Erfahrungen in ihrem Lebensumfeld. Unterscheiden sich Ohnmachtserfahrungen heutiger Kindheiten von denen in der Vergangenheit? Welche Haltung müssen wir als Erwachsene mitbringen, um in unserem Arbeitsalltag kinderrechtsorientiert zu arbeiten? Welche (strukturellen) Schwierigkeiten gibt es dabei in den Institutionen, in denen wir arbeiten? Ist beispielsweise Mitbestimmung schon umgesetzt, wenn sich Kinder zwischen zwei Spielgeräten für den Spielplatz entscheiden dürfen oder darf Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen Erwachsenen auch mal weh tun? Der Workshop soll zum einen den empathischen Blick auf Kinder und Jugendliche, die Probleme, vor denen sie stehen, und deren Bezug zu Kinderrechten stärken. Zum anderen sollen strukturelle Schwierigkeiten einer kinderrechtsorientierten Arbeit andiskutiert werden und hierzu ein Ideenaustausch stattfinden. 

Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit von 1990 bis in die Gegenwart
1.8Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Stefanie Lindner, Ina Schäfer – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Jugendarbeit und Rechtsextremismusprävention: Seit den 1980er Jahren wird Soziale Arbeit, insbesondere Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, in die Verantwortung genommen, wenn es zu gewalttätigen, rassistisch motivierten Ausschreitungen und Übergriffen durch Jugendliche kommt. Dies bringt kurzfristig Aufmerksamkeit und Anerkennung, Forderungen oder Vorwürfe für diese Arbeitsfelder – auch aktuell hat sich das kaum geändert. Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende alltäglich konfrontiert? Wie können sie zur nachhaltigen Demokratiestärkung beitragen? Und welche Rolle spielen die Rahmenbedingungen und der lokale Kontext für die Praxis? Im Vortrag zeigen wir die Entwicklung der Jugendsozialarbeit als Reaktion auf rechte und rassistische Jugendgewalt von den 1990ern bis heute. Im Fokus steht das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), als nicht unumstrittene Förderstruktur und die weniger beachtete Schul- und Migrationsschulsozialarbeit. Anschließend möchten wir uns über die Erfahrungen von Sozialarbeitenden in Bezug auf Herausforderungen der Praxis damals wie heute austauschen.

Digitale Zivilcourage – Erkenntnisse aus dem Projekt „#Dislike – Kontrapunkte gegen Hass im Netz“
1.9 – Vergewisserung – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Marc Rüdiger – Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Unsere soziale Interaktion mit anderen Menschen hat sich mit dem Internet stark verändert. Durch Messenger, Social Media und Gaming finden viele soziale Aktionen auch im digitalen Raum statt. Dieser Raum hat allerdings seine ganz eigenen Regeln, Möglichkeiten, Chancen und Grenzen. In Bezug auf den Umgang untereinander, die Diskussionskultur, den Respekt etc. bringt er herausfordernde Seiten zum Vorschein, die unter dem Phänomen „Hate Speech“ zusammengefasst werden können. In unserer Bildungsarbeit machen wir uns stark für einen respektvollen Umgang im digitalen Raum, der ohne Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung, Sexismus und Beleidigungen auskommt. Wir vermitteln digitale Zivilcourage, die sich demokratischen Werten verschreibt. Welche Erkenntnisse wir während unserer medienpädagogischen Projekte gesammelt haben und welche Methoden sich bewährt haben, wollen wir hier vor- und zur Diskussion stellen.

Jugendarbeit und Unternehmensengagement: Vorurteile überwinden, Chancen nutzen
1.14 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
André Koch-Engelmann – UPJ e. V. – Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR
Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwesen. Insbesondere das Engagement für junge Menschen steht hoch im Kurs. Organisationen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind die Experten für die Lebenslagen und Bedürfnisse dieser Generation. Sie haben Wissen, Erfahrungen, Zugänge, fachliches und methodisches Know-how und wären damit die perfekten Partner für engagierte Unternehmen. Als Spender sind Unternehmen den meisten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Echte Partnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen sind jedoch noch immer die Ausnahme. Dabei könnten neue Formen der Zusammenarbeit und der geteilten Verantwortung innovative Lösungen ermöglichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Anhand von zwei Praxisbeispielen sollen die Chancen solcher Kooperationen erörtert werden.

Konsum in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
2.4 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Bad Freienwalde
Corinna Liefeld, Franziska Hohn – Chill out – Fachstelle für Konsumkompetenz
Insbesondere die Lebensphase des Jugendalters und ihre Entwicklungsaufgaben stellt eine große Herausforderung dar. Neben körperlichen Veränderungen spielen auch zahlreiche andere Faktoren, wie z. B. Abgrenzen, Selbstfindung, Risikobereitschaft und Leistungsdruck eine Rolle. Für einige Jugendliche ist dies auch verbunden mit dem Konsum verschiedener Substanzen. Wir möchten Ihnen in unserem Workshop verschiedene Methoden vorstellen, um mit Jugendlichen über das Thema Konsum und Abhängigkeit ins Gespräch zu kommen und werden diese praktisch mit Ihnen durchführen. Im Anschluss soll es Raum zum Austausch und für Diskussionen geben.

Akzeptierende Jugendsozialarbeit in der Praxis
2.6 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Mirjam Lüder – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Wie können junge Menschen erreicht werden, die keinen anderen Zugang zum und Vorbehalte gegenüber dem Hilfesystem haben? Kann der akzeptierende Ansatz eine Möglichkeit sein, diese Zielgruppe zu erreichen? Wo liegen Chancen, wo sind Grenzen gegeben? Wie kann eine Praxis aussehen, die versucht, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen? Ein Erfahrungsaustausch mit und Hintergrundwissen von Fachkräften des Jugendhilfe Cottbus e. V., der seit 30 Jahren mit dem Ansatz arbeitet.

Medien- und Demokratiebildung im ländlichen Raum? Erkenntnisse aus der Fachbegleitung des Programms jumblrjim
2.7 – Vergewisserung/Innovation – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr –(90 min)
Dr. Guido Bröckling, Stoyan Radoslavov – JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in Kooperation mit Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienbildung und Demokratiebildung sind keine neuen Konzepte für die Jugendarbeit in Brandenburg. Besonders spannend wird es jedoch, wenn sie konzeptionell zusammen gedacht werden. Fake News, Hate Speech, Filterblasen und Verschwörungserzählungen – mediale und gesellschaftliche Entwicklungen erfordern zunehmend derlei Verzahnung in der pädagogischen Arbeit. Doch welche thematischen Schnittstellen ergeben sich für die Praxis der Jugendarbeit? Welche pädagogischen Ziele lassen sich hieraus ableiten? Welche Methoden, Ansätze, Modellprojekte und Tools werden diesen Zielen gerecht? Wie kann eine nachhaltige Medien- und Demokratiebildung in ländlichen Räumen umgesetzt werden? Welche strukturellen Gegebenheiten sind hierbei besonders zu beachten? Im Rahmen der Begleitung des Programms jumblrjim geht das JFF (Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis) Grundsatzfragen nach. Im Fachforum werden zentrale Erkenntnisse aus der Fachbegleitung zusammengefasst und zur Diskussion gestellt.

VIRTUAL REALITY in der Jugendarbeit und Medienpädagogik
2.8 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Andreas Klisch – FH-Potsdam
Der analog-digitale Erlebnisraum bietet ständig neue Zugänge und Szenarien. Eine Möglichkeit scheint derzeit die Arbeit mit Anwendungen und Games aus und in der Virtual Reality zu sein. Obwohl wir es hier mit einem Revival mit wesentlich ausgereifterer Technik als noch in den frühen 90er Jahren zu tun haben, fällt es nach meinen Beobachtungen noch immer sehr schwer, die Unterschiede und Besonderheiten der „verschiedenen Realitäten“ zu erkennen und klar zu formulieren, da u. a. daraus unterschiedliche Anforderungen insbesondere an die Hard- und Software hervor gehen. Augmented Reality-Angebote, 360-Grad-Fotos auf Facebook oder sich Filme auf Brillen mit Smartphone-Einsatz anzuschauen hat eben noch nichts mit Virtual Reality zu tun.

Beteiligung junger Menschen bei Bürgerbudgets – Methodik und mögliche Kooperationsansätze mit JUBU
2.9 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Dr. Carsten Herzberg, Martina Rumpel, Roman Poplawski – mitMachen e. V.
Das Projekt „JUBU – Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets“ möchte Menschen zwischen 16 und 26 Jahren die lokale Demokratie am Beispiel von Bürgerbudgets erlebbar machen und bietet Trägern und Kommunen Kooperationen an. Unser Projekt bietet jungen Menschen, die sich in einem bestehenden Bürgerbudget einbringen möchten, eine Zusammenarbeit an, indem wir Informationen zur Verfügung stellen und die Moderation zur Ausarbeitung eigener Vorschläge übernehmen können. Wir arbeiten mit Gruppen wie Schulklassen, Schul-AGs, Freizeitgruppen etc., werden aber auch junge Menschen an ihren Treffpunkten aufsuchen. Wir möchten dabei auch auf diejenigen zugehen, die aus ihren Elternhäusern keine Impulse für ein politisches Engagement bekommen. Mit dem JUBU-Projekt möchten wir aus den gemachten Erfahrungen Erkenntnisse ableiten, die wir allen Interessierten zugänglich machen wollen. Kommunen und Trägern aus Brandenburg und den Nachbarregionen, die eine Jugendbeteiligung mit eigenen Mitteln einführen möchten, können wir eine Begleitung im Rahmen unserer Möglichkeiten anbieten. Wir möchten mit den Kongressteilnehmenden zu ausgewählten Fragestellungen in die Diskussion gehen und uns unter Hinzuziehung der Landkartenmethode zu Kooperationsmöglichkeiten und weiterem Austausch auseinandersetzen.

Brandenburg beteiligt – Jugendarbeit und der §18a Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf)
3.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min) Streaming aus Bad Freienwalde
Dominik Ringler – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Mit der Einführung des §18a in die Brandenburger Kommunalverfassung im Sommer 2018 besteht für Brandenburger Kommunen und Landkreise die Pflicht, Kinder und Jugendliche bei allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten zu beteiligen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Kommunen, die Konzepte und Verfahren zur Beteiligung entwickelt haben und umsetzen. In vielen Fällen übernimmt dabei auch die Jugendarbeit wichtige Aufgaben. Im Workshop soll ein allgemeiner Überblick über die Umsetzung des §18a BbgKVerf anhand von Praxisbeispielen gegeben werden. Insbesondere geht es aber um die Klärung und Diskussion der Fragen: Was ist kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung nach §18a BbgKverf im Unterschied/in Ergänzung zur Beteiligung nach SGB VIII? Welche Rolle kommt der (kommunalen) Jugendarbeit bei der Umsetzung zu?

Girls rule the World – Mädchen, junge Frauen und Medien
3.6 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Marlen Berg, Franziska Reifenstein – Frauenzentrum Cottbus e. V./MiA-Mädchen in Aktion
Warum ist geschlechterreflektierende Arbeit im Zusammenhang mit Medien zu betrachten? Welchen Platz und welche Rolle nehmen Mädchen und junge Frauen in digitalen Sphären ein? Wie kann man ihnen den Raum geben, um partizipatorisch und nachhaltig ihre Stimmen und Meinungen wirken zu lassen? Die Darstellung verschiedener Projekte im Rahmen der geschlechterreflektierenden Mädchen- und Jugendarbeit (z. B. Fotoausstellung, Mädchenredaktion, Social Media-Plattformen, Printmedien usw.) dient als Grundlage und Inspiration für die eigene Handlungspraxis (z. B. Erstellen von Stop-Motion-Movies, Planung einer Eventkampagne, Verfassen von Blogbeiträgen). Nach einem Impulsreferat und einer Projektpräsentation erfolgt eine offene Diskussionsrunde.

Medienbildung in der lebensweltorientierten Jugendarbeit
3.7 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min) auch im Streaming-Raum
Andreas Hackert – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienkompetenz ist inzwischen als 4. Kulturkompetenz anerkannt. Die medialen Gewohnheiten der Heranwachsenden haben sich stark verändert, Medien in der Hosentasche sind Standard. Darauf musste auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit reagieren. Nicht alles muss dabei in die Bildungsschublade gesteckt werden. Aspekte wie Folgenabschätzung, Verantwortungskompetenz oder auch Jugendmedienschutz spielen eine wichtige Rolle. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die fachlichen Kompetenzen, die Fachkräfte in der Praxis der Jugendarbeit heute besitzen sollten. Die Vermittlung von Medienkompetenz im weitesten Sinne ist eine Aufgabe der lebensweltorientierten Jugendarbeit, aber auch für die Fortbildung der Fachkräfte. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt und auf bestehende medienpädagogische Strukturen und mögliche Synergien im Lande hingewiesen. Abgerundet wird der Vortrag durch ein Praxisbeispiel eines medialen Jugendclubs in Coronazeiten.

Rechtspopulismus – (k)ein Thema für die Brandenburger Jugendarbeit
3.8 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Prof. Dr. Marion Klein, Fachhochschule Clara Hoffbauer; Sascha Quäck, Jugendbildungszentrum Blossin; Markus Klein, Brandenburgisches Institut für Gemeinwesenberatung
Bei der letzten Landtagswahl in Brandenburg wurde die AfD mit 23,5 Prozent zweitstärkste Partei, von den 18- bis 29-Jährigen haben 22 Prozent der AfD (und 23 Prozent den Grünen) ihre Stimme gegeben. (Inwiefern) macht sich dieser so genannte gesellschaftliche „Rechtsruck“ in der Jugendarbeit bemerkbar? Gibt es Versuche seitens der AfD Einfluss auf die Gestaltung der Jugendarbeit zu nehmen? Nehmen menschenfeindliche, diskriminierende Äußerungen und Verhaltensweisen im Jugendclub und im Sozialraum zu? Falls ja, wie gehen Sie als Jugendarbeiter:innen damit um? Welche erfolgversprechenden Handlungsmöglichkeiten gibt es, aber auch welche Unsicherheiten, Widersprüche und offenen Fragen? Über diese Themen wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Zu Beginn erwarten Sie zwei einführende Referate, wobei sich das erste damit beschäftigt, was das Neue an der „Neuen Rechten“ ist und was deren „Attraktivität“ für Jugendliche ausmacht. Der zweite Input stellt die Frage nach den Handlungsstrategien: „Was tun? Strategien des pädagogischen Umgangs mit rechter Radikalisierung in der Jugendarbeit – und ist das überhaupt unsere Aufgabe?!“ Im Anschluss gibt es eine Plenumsdiskussion mit Fachkräften aus Theorie und Praxis.

Politische Bildung mit Kindern – Kinderrechte umsetzen, Beteiligung stärken
3.9 – Wandel/Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min)
Edita Štulcaitė – Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Damit die Teilhabe der Kinder gleichberechtigt möglich ist, ist es notwendig, Kinder zu stärken, sie unterstützend zu begleiten und eine Auseinandersetzung mit den Themen, die sie unmittelbar betreffen, unter ihnen anzuregen. In unserer Einrichtung, der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werneuchen bei Berlin, haben wir es uns zum Ziel gemacht, die Beteiligung von Kindern von 8 bis12 Jahren in Formaten der politischen Bildung zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen in Form von Kinderrechten oder um partizipative Kompetenzen, die bei den Kindern gestärkt werden sollen, sondern konkret um die Etablierung von Beteiligungsstrukturen für Kinder in ihrem Sozialraum, z. B. im Kontext Schule. Welche Erkenntnisse wir während unserer Projekte der politischen Bildung mit Kindern im Bereich von Partizipation und Vermittlung von Kinderrechten seit nunmehr über zehn Jahren gesammelt haben und welche Methoden sich bewährt haben, wollen wir in der Veranstaltung „Politische Bildung mit Kindern – Kinderrechte umsetzen, Beteiligung stärken“ vorstellen und zur Diskussion stellen.

UND AM ABEND …

Ab 19 Uhr wird die Beeskower Nachwuchsband „Stepless“ für gute Stimmung sorgen. Die junge 5-köpfige Band spielt Coversongs von den Ärzten, den Toten Hosen bis hin zu den Sportfreunden Stiller. Das ca. einstündige kleine Konzert wird auf der Freifläche vor dem Palstek stattfinden. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit sich in gemütlicher LoungeAtmosphäre auszutauschen und den Abend ausklingen zu lassen.

Freitag, 27.08.2021:

Der/die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg
4.3 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Der/die Landesbeauftragte und Karsten Friedel, Ministerium für,Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
In dem Fachforum wird sich der/ die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg vorstellen und das Gespräch mit der Fachöffentlichkeit suchen. Gemeinsam soll erörtert werden, wie eine wirkungsvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere durch die Unterstützung des/der Landesbeauftragten und wie eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Landespolitik in Brandenburg gelingen kann.

Sozialräumliches Arbeiten im ländlichen Raum
4.6 – Vergewisserung – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Bodo Rudolph, Jugendamt Potsdam-Mittelmark – In Kooperation mit LAG Jugendkoordination/Die Brücke e. V.
Input zur Sozialraumorientierung im Landkreis Potsdam-Mittelmark durch Hr. Rudolph (Jugendamt Potsdam-Mittelmark) ergänzt durch Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis des sozialräumlichen Arbeitens im Gemeinwesen in unterschiedlichen Gemeinden und Ämtern des ländlichen Raums. Anschließender Erfahrungsaustausch und Diskussion mit den anwesenden Fachkräften.

How to Festival!
4.7 – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Carsten F. Hiller, Ulrike Oehmichen – Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Brandenburg e. V. (demnächst ImPuls BRB e. V.)
Vor dem Hintergrund einer kurzen Vorstellung des bundesweit einzigartigen Handbuches „How to Festival“ zur Organisation und Umsetzung von Musik- und Kunstfestivals wird es im Workshop darum gehen, die soziokulturellen Möglichkeiten der Organisation und die Durchführung eines Festivals zu verdeutlichen. Dies im Hinblick auf die großen Überschneidungen der Bereiche Sozialpädagogik und Soziokultur und mit dem Ziel, eine erlebnisorientierte, nachhaltige und vielfältige Möglichkeiten bietende Angebotsform der Jugendarbeit zu präsentieren.

Digitale Musikproduktion in der sozialen Arbeit
4.8 – Innovation – Workshop 27.08.2021 – 11:15 Uhr – (90 min)
Thomas Oestereich – Stiftung SPI, NL Brandenburg NW; Zentrum für Popularmusik (ZPOP)
Musik machen mit dem PC, Mac, Tablets und Co. – Arbeitende in Sozial- und Bildungseinrichtungen sind als Expertinnen und Experten dauerhaft gefragt, Kindern und Jugendlichen Zugänge zu künstlerischer und kultureller Praxis zu erschließen. „Zu laut“ und „zu teuer“ sind aber oftmals Argumente gegen Band- und Musikprojekte in Einrichtungen und Schulen. Durch digitale Musikproduktion können heute mithilfe von Musiksoftware und minimalem technischen Aufwand überall niedrigschwellig und kostengünstig Musikprojekte verwirklicht werden. Gerade für Kinder und Jugendliche gibt es spannende Möglichkeiten die Welt des Musikmachens kennen zu lernen und so wichtige Impulse zu erhalten. Der Workshop bietet Fachkräften Anregungen der Projektentwicklung, ermöglicht einfache Zugänge, zeigt konkrete Anwendungsmöglichkeiten und Finanzierungsmodelle.

Junge Menschen im Strukturwandel – wie Jugendliche den Kohleausstieg mitgestalten können
4.9 – Wandel – Workshop – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Dominik Ringler, Michael Rocher – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg in Kooperation mit Akteuren aus der Region Lausitz
Der für 2038 geplante Kohleausstieg verändert die Lebenswelt der Menschen in der Lausitz auf vielen Ebenen. Für Kinder und Jugendliche birgt der anstehende Strukturwandel Risiken, aber auch große Chancen. Noch gibt es für junge Menschen in der Lausitz nicht ausreichende Möglichkeiten, sich am Prozess des Strukturwandels zu beteiligen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Gleichzeitig müssen erwachsene Akteure und Akteurinnen für die Bedürfnisse und die Lebenswelt junger Menschen sensibilisiert werden, um so gemeinsam eine zukunftsfähige Lausitz zu schaffen. Nach einer Reihe von digitalen Formaten, fanden 2020 allerdings regionale Workshops statt. Im Workshop sollen die Ergebnisse dieser Beteiligungsformate vorgestellt und diskutiert werden. Anschließend soll gemeinsam herausgearbeitet werden, welche Auswirkungen die Wandelungsprozesse in der Lausitz auf die Jugendarbeit haben und welche besonderen Aufgaben in der Arbeit mit jungen Menschen auf sie zukommen.

„Wo sollen wir hin?“ – Schrumpfende Räume für junge Menschen im öffentlichen Raum
4.15 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
Julia Schultheiss, Stadtjugendring Potsdam e. V.; Katharina Tietz, Chill out e. V.; Olaf Caesar, Stiftung SPI, Wildwuchs Streetwork – Stadtjugendring Potsdam e. V.
Der öffentliche Raum ist für eine Stadtgesellschaft als Gesamtes zunehmend wichtig. Wie kann man gemeinsam Orte schaffen, die von allen genutzt werden können, ohne dass es zu Konflikten kommt? Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sowie widerstrebenden Interessen treffen aufeinander. Häufig kommt es dabei zu Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern. Passantinnen und Passanten fühlen sich durch Menschen ohne Wohnsitz gestört und die Perspektiven von Mädchen und ihren Bedürfnissen werden häufig gar nicht wahrgenommen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie die jeweiligen öffentlichen Räume zu nutzen sind? Wieviel Beteiligung und Aneignung ist erwünscht? Wir wollen mit euch darüber ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir öffentliche Räume so gestalten können, dass sie allen Bedürfnissen gerecht werden. Geplant ist, die privilegierten Perspektiven zu betrachten und durch solche zu ergänzen, die sonst in der Debatte um öffentliche Räume keine Resonanz haben. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen und nutzen dafür digitale Methoden. Bitte bringt ein Endgerät mit, damit ihr an der Diskussion teilhaben könnt.

Digitale Formen in der offenen Jugendarbeit „from club to channel“
5.3 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Christian Blankenstein – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Süd-Ost, MehrGenerationenHaus MIKADO Frankfurt (Oder)
YouTube für Anfänger – Vernetzung zu anderen Einrichtungen und Standorten – Durchführung von Challenge und Spielen – „HOW TO“-Kochen, Let`s Play – Spiel mit Interviews und Weitere.

Wenn ich groß bin, werde ich… Zukunftsperspektiven Heranwachsender zwischen „Verschwende deine Jugend!“ und „Hauptsache Schulabschluss“
5.6 – Innovation – Workshop – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (60 min)
Dorothea Prossel, Uli Malende – Stiftung SPI NL Brandenburg NW, Lernwerkstatt Oranienburg
Wenn wir in unserer Arbeit als Sozialpädagoginnen und –pädagogen in einer Lernwerkstatt mit Jugendlichen über Zukunft sprechen, erleben wir häufig, dass es konkretere Pläne – bis etwa zum Ende der Vollzeitschulpflicht gibt – und dann wieder ab Dreißig, dem scheinbar offiziellen Beginn des ernsthaften Erwachsenenlebens. Was dazwischen passiert, wie man hinkommt, wohin man möchte und ob man da wirklich hin muss, das schwebt im Nirgendwo. Die Jugendlichen entstammen oft familiären und sozialen Situationen, die von außen betrachtet als anregungsarm und entwicklungshemmend eingestuft werden. Das Schulsystem zeigt nahezu ausschließlich Defizite, die Gesellschaft spiegelt wider, dass aus „Denen“ eh nichts wird. „Mir doch egal“ wird – nachvollziehbarerweise – zum Lebensmotto. Wir möchten gemeinsam dieses Dazwischen betrachten und besprechen. Wie muss Schule sein, wie muss Berufsorientierung sein, um einen guten Mittelweg zwischen den Extremen zu bieten? Wie können wir die Jugendlichen dabei begleiten, zuversichtlich zu bleiben, für sich selbst einen Lebensplan zu entwickeln, sich ihrer Selbstwirksamkeit bewusst zu werden, sich Dinge zuzutrauen und an sich zu glauben in einer Zeit, in denen allzu häufig belastbare Vorbilder fehlen.

Zwischen Verteidigung, Ambivalenz und Utopie? Die Offenheit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als streitbarer Begriff!
5.7 – Vortrag – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (30 min) auch im Streaming-Raum
Jennifer Hübner – Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Offenheit zählt neben anderen Strukturmaximen zu den zentralen Prinzipen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und rahmt damit wie kein anderer Begriff das Handlungsfeld nach außen. Gelten andere Normative wie Partizipation, Bildung oder Sozialraumorientierung als Klassiker unter den einschlägigen Praxisrelevanzen und Erkenntnisinteressen, lebt die Offenheit und ihre Bedeutung für das Feld in der Jugendarbeitsforschung ein Schattendasein. Gleichwohl der Offenheitsbegriff bislang weder heuristisch noch empirisch eine signifikante Rolle einnimmt, meldet die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor allem gegenüber „Ziel“-„Gruppen“ (vielmehr Akteurinnen und Akteuren), Methoden und Inhalten eine normative Offenheit an. Die Praxis lässt verlauten: „Wir sind doch offen für alle!“. Dem gegenüberstehen die Praxis rahmenden Grenzlinien wie Arbeitsansätze, Öffnungszeiten, Regeln, Hausverbote, vor allem aber die Praktiken aller am Feld beteiligten Personen. Eine empirische und praxeologische Studie stellt dieses Dilemma nun erstmals in den Fokus und forscht in einem ethnografischen Setting zur Offenheit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie fragt danach, wie Offenheit in der Praxis hergestellt wird, wer (sich) daran wie und wo in welchen Zusammenhängen bzw. Machtverhältnissen beteiligt (wird) und welche Dispositive und Überschneidungen sich aus dieser Praxis für die sozialpädagogische Arena ergeben und was aus ihnen folgt. Der Vortrag soll nach einem Einblick in die historischen und aktuellen Konjunkturwellen des Offenheitsbegriffes (Entstehung, aktueller Diskurs) in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter Rückgriff auf exemplarische Forschungsnotizen erste Teilergebnisse der Studie zu Offenheitspraktiken in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit offerieren und damit eine Auseinandersetzung mit dem Offenheitsparadigma in Profession und Disziplin forcieren. Was/wer wird wie geöffnet? Oder dialektisch: Wer sind die Schließenden? Was/wer wird wie geschlossen? Die Praxis etwa würde fragen: „Wem gehört das Haus?“.

Drogenkoffer und Rauschbrille war gestern. Wie kann nachhaltige Suchtprävention an Schulen gestaltet werden?
5.8 – Wandel – Workshop – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Pascal Noack und Ivonne Lindemann, Jugendamt der Stadtverwaltung Cottbus – Team Sozialarbeit an Schule; Katja Seidel, Überregionale Suchtpräventionsfachstelle Südbrandenburg in Trägerschaft des Tannenhof Berlin-Brandenburg
Gängige Praxis an vielen weiterführenden Schulen sind Projektwochen oder Projekttage, die in der Regel einmal während der gesamten Schulzeit durchgeführt werden und inhaltlich schneller „verpuffen“, als das Wort Sucht an eine Tafel geschrieben werden kann. Das aus solchen Veranstaltungen keine Nachhaltigkeit entstehen kann, ist vielen Fachkräften bekannt. Doch welche Strukturen und Formate müssen an Schulen geschaffen werden, um junge Menschen für den Umgang mit legalen und illegalen Suchtmitteln ausreichend zu sensibilisieren? Bedarf es einer gesonderten Sensibilisierung für Lehrkräfte? Und was können sich weiterführende Schulen eventuell von Grundschulen abschauen? Diese Fragen sollen das Grundgerüst des Workshops bilden. Der Workshop richtet sich vorrangig an pädagogische Fachkräfte, die regelmäßig im Arbeitsfeld Schule tätig sind.

Das Praxisbeispiel Jugendforum Nachhaltigkeit – Jugendbeteiligung in Zeiten der Klimakrise: Ein Weg zu mehr Generationengerechtigkeit?
5.10 – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Jana Schelte – Jugendforum Nachhaltigkeit Brandenburg (JuFoNa)
Das Jugendforum Nachhaltigkeit besteht aktuell aus 15 jungen Menschen im Alter zwischen 13 und 27 Jahren. Seit Ende 2020 engagieren wir uns für mehr Jugendbeteiligung in der Brandenburger Landespolitik. Wir wollen uns vor allem bei Themen einmischen, die unsere Zukunft betreffen. Unser Ziel ist es, eine Schnittstelle zwischen Jugend und Politik in Brandenburg zu etablieren, die es uns ermöglicht, auf Augenhöhe mitzureden und unsere Ideen einzubringen. Ziel des Workshops ist es, Einblicke zu geben, wie Jugendbeteiligung an politischen Prozessen in Brandenburg aktuell organisiert ist. Außerdem wollen wir von unseren Erfahrungen, den Themen und unserer Arbeitsweise im Jugendforum berichten. Dabei wollen wir vor allem auf folgende Fragen eingehen: Was haben Nachhaltigkeit und die Klimakrise mit Generationengerechtigkeit zu tun? Was kann Jugendbeteiligung (nicht) leisten? Wie kann man junge Menschen gut in Prozesse einbinden? Was braucht es dafür? Welche Tools und Methoden haben sich beim JuFoNa bewährt?

 

Cottbus

Donnerstag, 26.08.2021:

Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit von 1990 bis in die Gegenwart
1.8Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Stefanie Lindner, Ina Schäfer – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Jugendarbeit und Rechtsextremismusprävention: Seit den 1980er Jahren wird Soziale Arbeit, insbesondere Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, in die Verantwortung genommen, wenn es zu gewalttätigen, rassistisch motivierten Ausschreitungen und Übergriffen durch Jugendliche kommt. Dies bringt kurzfristig Aufmerksamkeit und Anerkennung, Forderungen oder Vorwürfe für diese Arbeitsfelder – auch aktuell hat sich das kaum geändert. Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende alltäglich konfrontiert? Wie können sie zur nachhaltigen Demokratiestärkung beitragen? Und welche Rolle spielen die Rahmenbedingungen und der lokale Kontext für die Praxis? Im Vortrag zeigen wir die Entwicklung der Jugendsozialarbeit als Reaktion auf rechte und rassistische Jugendgewalt von den 1990ern bis heute. Im Fokus steht das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), als nicht unumstrittene Förderstruktur und die weniger beachtete Schul- und Migrationsschulsozialarbeit. Anschließend möchten wir uns über die Erfahrungen von Sozialarbeitenden in Bezug auf Herausforderungen der Praxis damals wie heute austauschen.

Angst vor dem Kohleausstieg?!
1.13 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Stefan Schurmann – Humanistisches Jugendwerk Cottbus e. V.
Das Thema ist im gesamten Land Brandenburg zurzeit sehr aktuell. Die Diskussionen/Aussagen, die damit einhergehen, sind viel zu oft von falschen Tatsachen geprägt. Das führt leider dazu, dass sich negative Vorurteile und Stereotypisierungen nicht abbauen, sondern teilweise sogar verstärken. Zur Verwirklichung nachhaltiger Entwicklungsprozesse soll den Teilnehmenden Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung vermittelt werden. Das heißt, dass sie durch die vorgestellten Methoden, Fähigkeiten und Wissensbestände erwerben, die Veränderungen im Bereich des ökonomischen, ökologischen und sozialen Handelns möglich machen.

Jugendarbeit und Unternehmensengagement: Vorurteile überwinden, Chancen nutzen
1.14 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
André Koch-Engelmann – UPJ e. V. – Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR
Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwesen. Insbesondere das Engagement für junge Menschen steht hoch im Kurs. Organisationen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind die Experten für die Lebenslagen und Bedürfnisse dieser Generation. Sie haben Wissen, Erfahrungen, Zugänge, fachliches und methodisches Know-how und wären damit die perfekten Partner für engagierte Unternehmen. Als Spender sind Unternehmen den meisten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Echte Partnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen sind jedoch noch immer die Ausnahme. Dabei könnten neue Formen der Zusammenarbeit und der geteilten Verantwortung innovative Lösungen ermöglichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Anhand von zwei Praxisbeispielen sollen die Chancen solcher Kooperationen erörtert werden.

Unterschiedliche Formate in der Internationalen Jugendarbeit und deren Fördermöglichkeiten
1.15 – Vergewisserung – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Jana Köstel, Die Brücke e. V.; Wenke Harnack, Amt Brück; Anne-Laure Leroy, JBZ Blossin e. V.
Der Workshop ist eine Kooperationsveranstaltung mit den Partnerschaftsbeauftragten des Landes Brandenburg für Wielkopolskie/Großpolen und für die Jugendkooperation im Ostseeraum, der Euroregion Pro Europa Viadrina sowie den an der Netzwerkgruppe „Grenzüberschreitende Jugendmobilität“ beteiligten Trägern. Der Workshop richtet sich unter anderem an Einsteiger in die internationale Jugendarbeit und soll motivieren und Mut machen, eigene grenzüberschreitende Jugendbegegnungen auszuprobieren. Es werden drei verschiedene Formate (deutsch-französische Präsenzbegegnung des Jugendbildungszentrums Blossin und dem Jugendclub in Groß Köris, deutsch-litauische Online-Begegnung mit Jugendlichen aus der Gemeinde Nuthetal und dem Amt Brück, digitales Workcamp des Jugendfreizeitzentrums Pegasus in Senftenberg) der Internationalen Jugendarbeit und deren Förderung vorgestellt. Die Partnerschaftsbeauftragten des Landes Brandenburg für Wielkopolskie/Großpolen und für die Jugendkooperation im Ostseeraum stellen ihre Arbeit vor, helfen bei der Partnersuche und der Durchführung von Projekten. Die Zentralstellen für den deutsch-polnischen und deutsch-französischen Jugendaustausch informieren über Fördermöglichkeiten. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Vordergrund: Wie findet man Partner:innen? Wie hat man sich kennengelernt? Wie hat man das Programm erstellt? Wie hat man die Begegnung finanziert?

Akzeptierende Jugendsozialarbeit in der Praxis
2.6 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Mirjam Lüder – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Wie können junge Menschen erreicht werden, die keinen anderen Zugang zum und Vorbehalte gegenüber dem Hilfesystem haben? Kann der akzeptierende Ansatz eine Möglichkeit sein, diese Zielgruppe zu erreichen? Wo liegen Chancen, wo sind Grenzen gegeben? Wie kann eine Praxis aussehen, die versucht, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen? Ein Erfahrungsaustausch mit und Hintergrundwissen von Fachkräften des Jugendhilfe Cottbus e. V., der seit 30 Jahren mit dem Ansatz arbeitet.

Radikalisierungsprävention im virtuellen Raum am Beispiel von Polizeifeindlichkeit
2.13 – Wandel – Workshop- 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Martin Hampel, Saskia Schindler – Stiftung SPI, Projekt Fortbildung, Austausch, Netzwerk Berlin-Brandenburg
Virtuelle Lebenswelten haben sich in den vergangenen Jahren vielseitig entwickelt und sind Teil des alltäglichen Lebens und der Arbeitswelt vieler Menschen geworden. Gleichzeitig können sie Orte für Radikalisierung, Propaganda extremistischer Gruppierungen sowie Hate-Speech (Hass-Reden) sein. Gerade im Bereich unterschiedlichster Radikalisierungsphänomene ist eine auf die Stärkung der Medien- und Internetkompetenzen ausgerichtete Präventionsstrategie, die Angebote mit zielgruppengerechten Ansprachen und attraktiven, demokratiebefürwortenden Narrativen verbindet, wichtiger Teil der Radikalisierungsprävention. Am Beispiel des „Feindbildes Polizei“ sollen sowohl politische und gesellschaftliche Fragen lebensweltnah verhandelt, als auch Ungleichwertigkeitsideologien und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit thematisiert werden. Somit wird zu einer Entpolarisierung politischer Einstellungen, kritischen Reflexion von Feindbildkonstruktionen und zum Erlernen eines demokratisch geführten Diskurses inner- wie auch außerhalb des Internets beigetragen.

„Blick über den Gartenzaun”: Europa konkret – Wie Brandenburgs Jugendliche den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit im Ostseeraum mitgestalten können
2.14 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Christopher Lucht, Perspektive Europa; Kooperationsveranstaltung: Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg – Nachbarschaftsbeauftragter des Landes Brandenburg für die Jugendzusammenarbeit im Ostseeraum
2020 wurde vom Ministerium der Finanzen und für Europa ein Partnerschaftsbeauftragter für die Jugendzusammenarbeit im Ostseeraum ernannt, um „mehr Ostsee nach Brandenburg“ zu bringen und umgekehrt „mehr Brandenburg in die Ostseeregion“. Denn Brandenburg verfügt als Mitglied in verschiedenen grenzüberschreitenden Netzwerken in der europäischen Großregion Ostseeraum über ausgezeichnete Kontakte. Diese können über den Partnerschaftsbeauftragten von Jugendlichen, Bildungsstätten und Jugendverbänden genutzt werden, um sich auf Ostsee-Ebene mit ihren Bedarfen, Wünschen und Kompetenzen in die Zukunftsgestaltung einzumischen. Inhaltlich geht es im Kern um die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in den Ostseeanrainer-Regionen, also um Umweltschutz und Klima. Aber auch um kulturelle Vielfalt und Identität, soziale Belange wie LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender) sowie um Kreislauf-Wirtschaft und nachhaltigen Tourismus. Junge Brandenburger:innen können hier den gesellschaftlichen Wandel zeitgemäß und grenzüberschreitend mitgestalten.

Chancenpatenschaften: Auf Augenhöhe von- und miteinander lernen
2.15 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (60 min)
Svenja Baumgärtner, Regionalmanagement – Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e. V.
Die Chancenpatenschaften sind ein Projekt, das im Rahmen des Programms „Menschen stärken Menschen“ vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Chancenpatenschaften ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, sich in Tandems gegenseitig zu fördern, gemeinsam Erfahrungen zu machen und zu lernen. Der Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e. V. (lsfb) fördert dieses Angebot in Berlin und Brandenburg. Worin besteht eine Chancenpatenschaft? Für eine Umsetzung der Patenschaften-Projekte zwischen gleichaltrigen Kindern/Jugendlichen (4 bis 27 Jahre) sind alle Ideen willkommen: Eine Bewilligung von Fördermitteln orientiert sich am individuellen Bedarf vor Ort. Es geht nicht um ein „besser werden“ der geförderten Kinder, sondern darum, gemeinsam mit einem anderen Kind bzw. einer/einemJugendlichen innerhalb eines Chancenpatenschaften-Projektes etwas zu schaffen/zu erleben und über den eigenen Tellerrand zu schauen (Blumenbeete bepflanzen, Rezepte erarbeiten, etwas malen, bauen, tanzen, basteln, spielen, Sport machen, Pfadfinder sein, Müll- oder Klimaexpertin bzw. –experte werden). Unsere Abwicklung versuchen wir so unbürokratisch wie möglich zu halten, damit Sie mehr Zeit für die Umsetzung der Projekte und Ihre anderen Aufgaben haben.

Medienbildung in der lebensweltorientierten Jugendarbeit
3.7 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min) Streaming aus Blossin
Andreas Hackert – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienkompetenz ist inzwischen als 4. Kulturkompetenz anerkannt. Die medialen Gewohnheiten der Heranwachsenden haben sich stark verändert, Medien in der Hosentasche sind Standard. Darauf musste auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit reagieren. Nicht alles muss dabei in die Bildungsschublade gesteckt werden. Aspekte wie Folgenabschätzung, Verantwortungskompetenz oder auch Jugendmedienschutz spielen eine wichtige Rolle. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die fachlichen Kompetenzen, die Fachkräfte in der Praxis der Jugendarbeit heute besitzen sollten. Die Vermittlung von Medienkompetenz im weitesten Sinne ist eine Aufgabe der lebensweltorientierten Jugendarbeit, aber auch für die Fortbildung der Fachkräfte. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt und auf bestehende medienpädagogische Strukturen und mögliche Synergien im Lande hingewiesen. Abgerundet wird der Vortrag durch ein Praxisbeispiel eines medialen Jugendclubs in Coronazeiten.

Jugend gerecht werden! Gelingensbedingungen für Jugendgerechte Kommunen
3.13 – Wandel – Fachforum – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Heidi Schulze – jugendgerecht.de – Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik
Der 15. Kinder- und Jugendbericht beschreibt die Kinder- und Jugendarbeit als wichtigen Bestandteil der freiheitlichen, kommunalen Infrastruktur und als unentbehrliche Akteurin für eine jugendgerechte Gesellschaft. Die kommunale Jugendarbeit hat den Anspruch, ihre jeweiligen Wirkungsfelder vielfältig, demokratisch und mit dem Ziel eines wirksamen Miteinanders zu gestalten. Der Weg zu mehr Jugendgerechtigkeit setzt die Einbettung in kommunale Prozesse voraus. Damit die Interessen und Bedarfe von Jugendlichen in den kommunalpolitischen Blick rücken, müssen Akteurinnen und Akteure innerhalb eines Sozialraums gemeinsam mit jungen Menschen und ihren Interessensvertretungen Diskursräume auf Augenhöhe gestalten. Kommunale Jugendarbeit unterstützt diesen Prozess, auch damit politisch Verantwortliche die Beteiligung von Jugendlichen gewährleisten. Jugendarbeit schafft zudem Räume, in denen junge Menschen sich entfalten können und möglichst keine strukturellen Ausgrenzungs- oder Ungleichheitserfahrungen erleben. Entscheidend sind jedoch die strukturellen Rahmenbedingungen genauso wie das Handeln und die Haltung von Politik, Verwaltung und anderen relevanten Akteurinnen und Akteuren vor Ort. In der geplanten Session soll nach der Präsentation der vielfältigen Gelingensbedingungen für jugendgerechte Kommunen der Raum für einen gemeinsamen Diskurs zur Rolle der Jugendarbeit in diesen Prozessen genutzt werden. Wie können diese Impulse vor Ort aufgegriffen werden? Welche Herausforderungen kann es geben? Welche Strukturen sind nützlich?

Wie können Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe erfolgreich miteinander kooperieren?
3.14 – Vergewisserung – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Dirk Stiller, Jugendamt Elbe-Elster; René Schöne, Kreisjugendring Elbe-Elster-JURI e.V.; Katrin Schönfeld, Jugendamt Havelland; Matthias Nobre de Farias Bölle, LEB e. V.: Bernd Kreissl, Jugendamt Potsdam-Mittelmark; Thomas Lettow, Stiftung JOB
Freie und öffentliche Kinder- und Jugendhilfe zwischen Verantwortungsgemeinschaft und Geschäftsbeziehung. Anhand von Praxisbeispielen aus der Arbeit von Jugendämtern soll diskutiert werden, wie eine kooperative und erfolgreiche Zusammenarbeit von öffentlichen und freien Trägern zum Wohl von Kindern und Jugendlichen gelingen kann.

Die Schulsozialarbeit im digitalen Wandel
3.15 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Christian Raschke und Robert Vogel – Stiftung SPI, NL Brandenburg NW, Sozialarbeit an Schule Potsdam
Die Schulsozialarbeit ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der sozialpädagogischen Arbeit in der Landeshauptstadt Potsdam und festgelegt im Gesamtkonzept Schule/Jugendhilfe. Sie findet mittlerweile an 15 weiterführenden Schulen und Oberstufenzentren statt. Wie überall in der Jugendhilfe stellte auch die Schulsozialarbeit der weiterführenden Schulen in Potsdam die alltägliche sozialpädagogische Arbeit im Zuge der Corona-Krise vor neue Herausforderungen. Wie konnte der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern gehalten werden? Welche neuen Angebote wurden gemeinsam erprobt? Welche Rolle spielte die Digitalisierung in der alltäglichen Arbeit? Wo sind neue Chancen für die Schulsozialarbeit – auch im digitalen Kontext – entstanden? Wir erörtern unsere Arbeitsweise und (digitale) Umstellung in der Schulsozialarbeit und wollen ebenso mit euch in den Erfahrungsaustausch gehen. Dazu gibt es die Methode des Worldcafés, um gemeinsam Best Practice-Beispiele zu verschiedenen Kernarbeitsbereichen der Schulsozialarbeit zu erarbeiten und diese anschließend vorzustellen.

UND AM ABEND …

„DIE SCHINKENKLOPFA“ sorgen am Abend für eine entspannte Atmosphäre. Das Trio kombiniert Klarinetten- und Gitarrenklänge mit klassischem Gesang. Sie nehmen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Klezmer bis Gipsy, von Jazz bis Weltmusik.

Freitag, 27.08.2021:

Der/die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg
4.3 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Der/die Landesbeauftragte und Karsten Friedel, Ministerium für,Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
In dem Fachforum wird sich der/ die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg vorstellen und das Gespräch mit der Fachöffentlichkeit suchen. Gemeinsam soll erörtert werden, wie eine wirkungsvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere durch die Unterstützung des/der Landesbeauftragten und wie eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Landespolitik in Brandenburg gelingen kann.

Wozu brauchen wir Jugendarbeit? – Interessenvertretung im Arbeitsfeld
4.13 – Vergewisserung – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Sebastian Müller – Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
Es ist Teil des jugendarbeiterischen Auftrags, die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen im Gemeinwesen zu kommunizieren und die Mitwirkungsrechte der Adressatinnen und Adressaten zu stärken. Lobbyarbeit qualifiziert dabei die öffentliche Debatte durch Fachwissen und Erlebnisberichte. Soziale Arbeit stößt jedoch häufig an die Grenzen der eigenen Reichweite und Sichtbarkeit. Was es braucht, sind abgestimmte Strategien einer regionalen Interessenvertretung für die Belange junger Menschen. Das Fachforum vermittelt Grundlagen der Lobbyarbeit und diskutiert zukunftsfähige Strategien zur Stärkung des Arbeitsfeldes.

Übergänge gestalten – Wirkung und Grenzen von Schulsozialarbeit in Cottbus
4.14 – Vergewisserung – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Marion Schulze, SSA-Teamleitung; Jörg Matern, SSA-OSZ; Jacqueline Uschmann-Christl, SSA-Grundschule; Peggi Täubner; SSA-weiterführende Schule
Junge Menschen erfahren in ihrer Bildungsbiografie eine Vielzahl von Übergängen, die für die Betroffenen bedeutsame Veränderungen und Herausforderungen mit sich bringen. Diese Entwicklungsaufgaben müssen alle Kinder und Jugendlichen bewältigen. Schulsozialarbeit begleitet und unterstützt sie dabei, realistische und emotional stabile Bildungs- und Berufswahlentscheidungen zu treffen. Mit diesem Ansatz bietet Schulsozialarbeit ein ergänzendes Angebot im Übergangssystem und positioniert sich so konstruktiv im interdisziplinären Handlungsfeld an Schule. Sozialarbeiter:innen und Schulleiter:innen aus unterschiedlichen Schulformen geben Einblick in die Entwicklung des Handlungsfeldes in der Stadt Cottbus und berichten von gemeinsamen Erfahrungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Der Blick richtet sich dabei auf die vorhandenen Potentiale, Wirkung und mögliche Grenzen des Arbeitsfeldes Schulsozialarbeit/Sozialarbeit an Schule.

„Wo sollen wir hin?“ – Schrumpfende Räume für junge Menschen im öffentlichen Raum
4.15 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Julia Schultheiss, Stadtjugendring Potsdam e. V.; Katharina Tietz, Chill out e. V.; Olaf Caesar, Stiftung SPI, Wildwuchs Streetwork – Stadtjugendring Potsdam e. V.
Der öffentliche Raum ist für eine Stadtgesellschaft als Gesamtes zunehmend wichtig. Wie kann man gemeinsam Orte schaffen, die von allen genutzt werden können, ohne dass es zu Konflikten kommt? Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sowie widerstrebenden Interessen treffen aufeinander. Häufig kommt es dabei zu Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern. Passantinnen und Passanten fühlen sich durch Menschen ohne Wohnsitz gestört und die Perspektiven von Mädchen und ihren Bedürfnissen werden häufig gar nicht wahrgenommen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie die jeweiligen öffentlichen Räume zu nutzen sind? Wieviel Beteiligung und Aneignung ist erwünscht? Wir wollen mit euch darüber ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir öffentliche Räume so gestalten können, dass sie allen Bedürfnissen gerecht werden. Geplant ist, die privilegierten Perspektiven zu betrachten und durch solche zu ergänzen, die sonst in der Debatte um öffentliche Räume keine Resonanz haben. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen und nutzen dafür digitale Methoden. Bitte bringt ein Endgerät mit, damit ihr an der Diskussion teilhaben könnt.

Digitale Formen in der offenen Jugendarbeit „from club to channel“
5.3 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min) Streaming aus Potsdam
Christian Blankenstein – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Süd-Ost, MehrGenerationenHaus MIKADO Frankfurt (Oder)
YouTube für Anfänger – Vernetzung zu anderen Einrichtungen und Standorten – Durchführung von Challenge und Spielen – „HOW TO“-Kochen, Let`s Play – Spiel mit Interviews und Weitere.

Angebote mit Qualität und Wirkung umsetzen
5.13 – Wandel – Workshop – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Sebastian Müller, Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.; Sascha Quäck, Jugendbildungszentrum Blossin e. V.
Professionalität ist nicht zwangsläufig ein Garant für gute und gelingende Jugend(sozial)arbeit. Zunächst muss definiert sein, was das „Gute“ und „Gelingende“ überhaupt ist. Wirkungsvolles Handeln setzt an einer strukturell implementierten Vorstellung von Planungsqualität und einer sich reflektierenden Arbeitsweise von Fachkräften an. Die Wirkungsorientierung kann ein Werkzeug und Gestaltungsmittel von Jugendarbeiterinnen und –arbeitern sein, um ein auf die Lebenswelten junger Menschen sowie die Vorstellungen der Kostenträger angepasstes und partizipativ mit den Mitarbeitenden und Adressatinnen sowie Adressaten entwickeltes Konzept zu erarbeiten. Im Vordergrund steht dabei nicht die Etablierung einer bestimmten formalen Norm, sondern die Verständigung zu den fachlich wie gesetzlich formulierten Aufträgen von Jugend(sozial)arbeit sowie die Implementierung von Qualitätsselbstverständnis.

Die Quelle alles Guten liegt im Spiel“ – auch bei e-Sports und Gaming?!?
5.14 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Jessica Euler, Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e. V.; Prof. Dr. Judith Ackermann (Fachhochschule Potsdam); Klaus Hinze, Patrick Schölze, Cottbus e-Sport e. V.; N.N., Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen, angefragt
Die Bedeutung des Spielens ist in der Pädagogik unumstritten, aber gilt das auch für digitale Spiele? Diese haben heute nicht nur einen festen Platz im Medienalltag junger Menschen, es haben sich auch unterschiedliche Jugendkulturen rund um die verschiedenen Genres entwickelt. eSports kann für Jugendliche ein beruflicher Wunsch sein, für den sie trainieren und im Rahmen von Meisterschaften um Preisgelder spielen. Demgegenüber stehen Kritik und Warnungen vor problematischen Aspekten. Mit der Anerkennung der Computerspielstörung (Gaming Disorder) als eigenständigem Krankheitsbild ab 2022 erhalten diese Bedenken größere Bedeutung. Die Integration digitaler Spiele in das pädagogische Angebot ermöglicht der Jugendarbeit einen begleiteten Rahmen und Strukturen anzubieten, in dem junge Menschen sich ausprobieren und ihren Interessen folgen können. In der Diskussion sollen die verschiedenen Perspektiven aufgegriffen und erläutert werden, wie diese einander bereichern können.

Die Jugendarbeit der Domowina: Sprache und Kultur der Sorben/Wenden bewahren – alte Pfade oder neue Wege?
5.15 – Innovation – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (60 min)
Franziska Albert, Domowina – Regionalverband Niederlausitz e. V. – In Kooperation mit dem Team Sozialarbeit an Schulen Cottbus
Auf welche Art und Weise verbindet die Domowina – Regionalverband Niederlausitz e. V. die Pflege der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur und ihre Aufgaben als Träger der freien Jugendhilfe? Wo ist sie im Land Brandenburg aktiv? Was ist ihre Zielgruppe? Und welche besonderen Herausforderungen bringt die Jugendarbeit im zweisprachigen Siedlungsgebiet mit sich? Diese und andere Fragen möchte die Projektpräsentation beantworten.

 

Potsdam

Donnerstag, 26.08.2021:

Gescheitert? – Geschlechtergerechte Jugendarbeit – 5 Jahre nach Beschluss der Leitlinien
1.1 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (60 min)
Katja Stephan – HochDrei e. V.
In diesem Fachforum soll darauf geschaut werden, was sich seit der Verabschiedung der Leitlinien zur geschlechtergerechten Jugendarbeit in Brandenburg getan hat und ob sie überhaupt etwas gebracht haben. Welchen Einfluss hatte das auf die Qualität der Jugendarbeit? Wie wirkt es sich aus? Was muss noch unbedingt getan werden? Dabei werden die Wichtigkeit der bewussten geschlechtergerechten Jugendarbeit und die damit verbundenen Kompetenzen als Basiselemente einer demokratischen und partizipativen Arbeit hervorgehoben. Auch werden die Möglichkeiten und ggf. Hürden für eine gute geschlechterreflektierte Arbeit mit Jugendlichen gemeinsam ausgelotet. Wie müssen die Strukturen sein, damit sie geschlechtergerecht sind?

Die Würde des Menschen ist unantastbar – Ethik und Regeln im digitalen (Lebens-)Raum
1.2 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min)
Björn Schreiber – Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e.V. (lmb)
Medienbildung und Medienpädagogik beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Auseinandersetzung mit Werten und Haltungen. Erst nach der theoretischen Auseinandersetzung über ethnische Werte können daraus praktische Anwendungen im Umgang mit Medien abgeleitet werden. Hierfür bilden „Die 10 Gebote der digitalen Ethik“ eine hilfreiche Grundlage, die im Workshop zunächst einzeln vorgestellt werden, bevor sich die Teilnehmenden auf das 5. Gebot konzentrierten: „Respektiere die Würde anderer Menschen und bedenke, dass auch im Web Regeln gelten.“ Darauf baut sich ein praktischer Input für die Arbeit mit Gruppen zur Empathieförderung, zur Reflexion der eigenen Mediennutzung, zur Medienkompetenzförderung und zum Aufstellen von Online-Kommunikationsregeln auf.

Was kostet ein Arbeitsplatz in der Jugend(sozial)arbeit?
1.3 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (60 min)
Thomas Lettow und Sebastian Müller – Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
Wie viel Verwaltungsaufwand ist pädagogischen Mitarbeitenden unter welchen Bedingungen zuzumuten und wie lässt sich die Personalkostenförderung effektiver gestalten? Der Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg führte im Jahr 2021 eine Umfrage unter Trägern der Jugend(sozial)arbeit durch, um die realen Aufwendungen für Personal- und Verwaltungskosten zu ermitteln. Im Ergebnis entstand ein klares Plädoyer für eine nachhaltigere Antrags- und Förderkultur, die den pädagogischen Fachkräften mehr Raum für inhaltliche Aktivitäten gibt und somit eine wirkungsvollere Tätigkeit der verschiedenen Angebotsformen ermöglicht.

Rechtsextremismusprävention in der Jugendarbeit von 1990 bis in die Gegenwart
1.8Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Stefanie Lindner, Ina Schäfer – Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Jugendarbeit und Rechtsextremismusprävention: Seit den 1980er Jahren wird Soziale Arbeit, insbesondere Jugendarbeit und Schulsozialarbeit, in die Verantwortung genommen, wenn es zu gewalttätigen, rassistisch motivierten Ausschreitungen und Übergriffen durch Jugendliche kommt. Dies bringt kurzfristig Aufmerksamkeit und Anerkennung, Forderungen oder Vorwürfe für diese Arbeitsfelder – auch aktuell hat sich das kaum geändert. Mit welchen Herausforderungen sind Sozialarbeitende alltäglich konfrontiert? Wie können sie zur nachhaltigen Demokratiestärkung beitragen? Und welche Rolle spielen die Rahmenbedingungen und der lokale Kontext für die Praxis? Im Vortrag zeigen wir die Entwicklung der Jugendsozialarbeit als Reaktion auf rechte und rassistische Jugendgewalt von den 1990ern bis heute. Im Fokus steht das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt (AgAG), als nicht unumstrittene Förderstruktur und die weniger beachtete Schul- und Migrationsschulsozialarbeit. Anschließend möchten wir uns über die Erfahrungen von Sozialarbeitenden in Bezug auf Herausforderungen der Praxis damals wie heute austauschen.

Jugendarbeit und Unternehmensengagement: Vorurteile überwinden, Chancen nutzen
1.14 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 12:00 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
André Koch-Engelmann – UPJ e. V. – Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR
Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwesen. Insbesondere das Engagement für junge Menschen steht hoch im Kurs. Organisationen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sind die Experten für die Lebenslagen und Bedürfnisse dieser Generation. Sie haben Wissen, Erfahrungen, Zugänge, fachliches und methodisches Know-how und wären damit die perfekten Partner für engagierte Unternehmen. Als Spender sind Unternehmen den meisten gemeinnützigen Organisationen willkommen. Echte Partnerschaften und Kooperationen mit Unternehmen sind jedoch noch immer die Ausnahme. Dabei könnten neue Formen der Zusammenarbeit und der geteilten Verantwortung innovative Lösungen ermöglichen und gesellschaftlichen Mehrwert schaffen. Anhand von zwei Praxisbeispielen sollen die Chancen solcher Kooperationen erörtert werden.

Ein Blick hinter die Kulissen: Wie wir Schulausstieg wirkungsvoll begegnen
2.1 – Wandel – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Dorothea Prossel, Stiftung SPI, Lernwerkstatt Grundschule Oranienburg, Isabell Kittler, Stiftung SPI, Lernwerkstatt Sachsenhausen; Monika Schultz, Stiftung SPI, Lernwerkstatt Zehdenick; Sarah Reinecke, STATTwerke e. V., Lernwerkstatt Oberschule Kyritz
Ende 2015 wurden in Brandenburg mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) im Rahmen der Richtlinie „Schule/Jugendhilfe 2020“ sogenannte GLEITZEIT-PROJEKTE an 14 Schulstandorten eingerichtet. Die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung verantworten Schule und Jugendhilfe gemeinsam. Ziel dieser Projekte ist es, Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 und 8 mit besonderen Unterstützungsbedarfen an ihren jeweiligen Schulen individuell so zu fördern und zu begleiten, dass Schuldistanz und Abbruch vermieden werden können. Was anfangs aufgrund unterschiedlichster Voraussetzungen eine große Herausforderung für alle Beteiligten war, ist über die Jahre gewachsen. Die Lernwerkstätten sind inzwischen etablierte Projekte, die die Jugendlichen direkt an der Schnittstelle Schule-Jugendhilfe erreichen. Heute können wir sagen: Mit individuell passenden Interventionen und innovativen Ansätzen können nachhaltige Erfolgserlebnisse erzielt werden. Damit wurde ein einzigartiges Unterstützungsangebot geschaffen, welches gerade durch die multiprofessionelle Zusammenarbeit von Fachkräften aus Schule und Jugendhilfe und die dafür geschaffenen Freiräume in der Schule funktioniert. Jetzt befinden wir uns im letzten Projektjahr. Das, was entstanden ist, wird enden, eine Weiterfinanzierung der Projekte aus dem ESF ist nicht möglich. Ob lokale Lösungen gefunden werden, ist nicht sicher. Das bedeutet Veränderung und macht Weiterentwicklung notwendig. Wie immer birgt beides auch eine Chance. Auch deshalb laden wir interessierte Teilnehmende ein, diesen Projektansatz kennenzulernen, miteinander zu diskutieren und gemeinsam in die Zukunft zu schauen.

Online-Glücksspiele – Eine Herausforderung für Jugendhilfe und Jugendschutz?
2.2 – Wandel – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Alexandra Pasler, Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.; Robert Schöneck, salus klinik Lindow; Horst Gierke, Medizinisch-Soziales Zentrum Uckermark gGmbH (MSZ), Suchtberatungsstelle Angermünde 
In der öffentlichen Wahrnehmung gewinnen Online-Glücksspiele immer mehr an Bedeutung. Glücksspielanbieter animieren mit massiven Werbestrategien auch und vor allem junge Menschen zur Teilnahme. Trotz ihres hohen Suchtpotenzials werden Glücksspiele in der Außendarstellung als attraktives Freizeitverhalten verharmlost. Die geplante Liberalisierung des Glücksspielmarktes wird perspektivisch zu steigenden Betroffenenzahlen und neuen Risikogruppen führen. In drei Fachvorträgen werden unter anderem Informationen zur aktuellen Situation des Glücksspielmarktes, zu bestehenden Risiken von (Online-)Glücksspielen und zu ambulanten und stationären Behandlungsangeboten vermittelt: 1. (Online-)Glücksspiele: Ein Risiko für Jugendliche (Alexandra Pasler, BLS e.V.); 2. Verzockt? Ambulante Beratung – Möglichkeiten und Grenzen (Horst Gierke, MSZ Uckermark gGmbH); 3. Game over? Diagnostik und stationäre Behandlung von Verhaltenssüchten (Robert Schöneck, salus klinik Lindow); Anschließend: Plenumsdiskussion

7 bis 13-Jährige im offenen Treff – Mehr als nur ein Spiel
2.3 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min)
Eike Hockwin – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Kinder von 7 bis 13 Jahren sind Teil der Zielgruppe in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Aber welche Rolle spielen sie in Einrichtungen mit meist älteren Nutzern? Der Kindertreff PARX am Familienhaus Cottbus arbeitet ausschließlich mit dieser Nutzergruppe. Welche Bedürfnisse haben Kinder im Grundschulalter? Welche Themen bringen sie in den offenen Treff mit und wie sieht der Alltag im Kindertreff aus? Passen die Rahmenbedingungen der Jugendsozialarbeit auch auf die Arbeit mit Kindern? Coronabedingt konnten Einrichtungen ihre Angebote zeitweise nur für unter 14-Jährige öffnen. Die Kinder eroberten sich Freiräume, die sie sonst in den Klubs nicht hatten. Wie können wir ihre Bedürfnisse nach dieser Zeit berücksichtigen?

Konsum in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
2.4 – Wandel – Workshop – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Bad Freienwalde
Corinna Liefeld, Franziska Hohn – Chill out – Fachstelle für Konsumkompetenz
Insbesondere die Lebensphase des Jugendalters und ihre Entwicklungsaufgaben stellt eine große Herausforderung dar. Neben körperlichen Veränderungen spielen auch zahlreiche andere Faktoren, wie z. B. Abgrenzen, Selbstfindung, Risikobereitschaft und Leistungsdruck eine Rolle. Für einige Jugendliche ist dies auch verbunden mit dem Konsum verschiedener Substanzen. Wir möchten Ihnen in unserem Workshop verschiedene Methoden vorstellen, um mit Jugendlichen über das Thema Konsum und Abhängigkeit ins Gespräch zu kommen und werden diese praktisch mit Ihnen durchführen. Im Anschluss soll es Raum zum Austausch und für Diskussionen geben.

Akzeptierende Jugendsozialarbeit in der Praxis
2.6 – Vergewisserung – Fachforum – 26.08.2021 – 14:30 Uhr (90 min) Streaming aus Blossin
Mirjam Lüder – Jugendhilfe Cottbus e. V.
Wie können junge Menschen erreicht werden, die keinen anderen Zugang zum und Vorbehalte gegenüber dem Hilfesystem haben? Kann der akzeptierende Ansatz eine Möglichkeit sein, diese Zielgruppe zu erreichen? Wo liegen Chancen, wo sind Grenzen gegeben? Wie kann eine Praxis aussehen, die versucht, sich in diesem Spannungsfeld zu bewegen? Ein Erfahrungsaustausch mit und Hintergrundwissen von Fachkräften des Jugendhilfe Cottbus e. V., der seit 30 Jahren mit dem Ansatz arbeitet.

Die Schulsozialarbeit im Kontext von Migration und Integration in der Landeshauptstadt Potsdam
3.1 – Innovation – Projektpräsentation – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min)
Kathrin Finke-Jetschmanegg sowie Kolleginnen und Kollegen – Stiftung SPI, NL Brandenburg NW, Schulsozialarbeit Potsdam
In der Landeshauptstadt Potsdam ist die Schulsozialarbeit seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der sozialpädagogischen Begleitung und Unterstützung. Sie nimmt explizit den Anteil der Kinder- und Jugendlichen sowie Familien mit Migrationserfahrung in den Fokus. Die Schulsozialarbeit im Kontext von Migration und Integration findet schwerpunktmäßig vor allem an Schulen mit einem hohen Migrationsanteil statt. Über die aktuell zu bewältigenden Aufgaben im Bereich der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher, aber auch derer mit erweitertem Migrationshintergrund, die Herausforderungen und neuen Perspektiven in der Arbeit im Kontext Schule-Schulsozialarbeit wollen wir gemeinsam diskutieren.

Corona: Kinder, Jugendliche und die Zukunft?
3.3 – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min)
Annette Berg – Stiftung SPI, Berlin
Kinder und Jugendliche sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen. In ihrem Fall betreffen die Auswirkungen sie weniger im gesundheitlichen Bereich als in Fragen der gehemmten ganzheitlichen Entwicklung durch mangelnde soziale Beziehungen, Einsamkeit und oftmals zusätzlich belastende Situationen im familiären Umfeld. Die Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere die Jugendarbeit sind gefordert, ihre Angebote auf die geänderte Lage von Kindern und Jugendlichen anzupassen und ihren Wirkungskreis wieder zu erhöhen. Viele der Besucher:innen der Häuser oder der Angebote sind aus dem Fokus geraten und es ist eine dringende Herausforderung für dieses wichtige Feld der Jugendhilfe, sich dieser Situation zu stellen. Die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche gem. § 1 SGB VIII steht nicht nur für die Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit vor einer Wendung. Wie sieht die Zukunft für sie aus, wie gestaltet sich die postpandemische Arbeit in diesem Feld?

Brandenburg beteiligt – Jugendarbeit und der §18a Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf)
3.5 – Innovation – Workshop – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (90 min) Streaming aus Bad Freienwalde
Dominik Ringler – Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
Mit der Einführung des §18a in die Brandenburger Kommunalverfassung im Sommer 2018 besteht für Brandenburger Kommunen und Landkreise die Pflicht, Kinder und Jugendliche bei allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten zu beteiligen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Kommunen, die Konzepte und Verfahren zur Beteiligung entwickelt haben und umsetzen. In vielen Fällen übernimmt dabei auch die Jugendarbeit wichtige Aufgaben. Im Workshop soll ein allgemeiner Überblick über die Umsetzung des §18a BbgKVerf anhand von Praxisbeispielen gegeben werden. Insbesondere geht es aber um die Klärung und Diskussion der Fragen: Was ist kommunale Kinder- und Jugendbeteiligung nach §18a BbgKverf im Unterschied/in Ergänzung zur Beteiligung nach SGB VIII? Welche Rolle kommt der (kommunalen) Jugendarbeit bei der Umsetzung zu?

Medienbildung in der lebensweltorientierten Jugendarbeit
3.7 – Wandel – Vortrag – 26.08.2021 – 16:15 Uhr (60 min) Streaming aus Blossin
Andreas Hackert – Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Medienkompetenz ist inzwischen als 4. Kulturkompetenz anerkannt. Die medialen Gewohnheiten der Heranwachsenden haben sich stark verändert, Medien in der Hosentasche sind Standard. Darauf musste auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit reagieren. Nicht alles muss dabei in die Bildungsschublade gesteckt werden. Aspekte wie Folgenabschätzung, Verantwortungskompetenz oder auch Jugendmedienschutz spielen eine wichtige Rolle. Dies alles hat auch Auswirkungen auf die fachlichen Kompetenzen, die Fachkräfte in der Praxis der Jugendarbeit heute besitzen sollten. Die Vermittlung von Medienkompetenz im weitesten Sinne ist eine Aufgabe der lebensweltorientierten Jugendarbeit, aber auch für die Fortbildung der Fachkräfte. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt und auf bestehende medienpädagogische Strukturen und mögliche Synergien im Lande hingewiesen. Abgerundet wird der Vortrag durch ein Praxisbeispiel eines medialen Jugendclubs in Coronazeiten.

UND AM ABEND …

… spielen die Singer-/Songwriterin Mary Anne sowie Junautic.
Mary Anne präsentiert gefühlvolle deutsche Songs, die schweben und berühren.
Junautic begeistert mit Eigenkompositionen und Coversongs, die groovy unter die Haut gehen.

Freitag, 27.08.2021:

Mitbestimmen oder bestimmt werden?!
4.1 – Innovation – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (60 min)
Stefan Schurmann – Humanistisches Jugendwerk Cottbus e. V.
Gesellschaft unterliegt einem stetigen Wandel. Dies führt gerade bei jüngeren Menschen zu einer größeren Unsicherheit. Vor diesem Hintergrund bietet der Humanistische Jugendwerk Cottbus e. V. mit seinem Bildungsteam (außer-) schulische non-formale Jugendbildungsangebote in den Themenfeldern der Demokratie- und Wertebildung an und vertritt dabei humanistische Werte. Das Bildungsteam begegnet jungen Menschen auf Augenhöhe, orientiert seine Angebote an den Interessen junger Menschen und dient dabei als Wissensvermittler:in und „Reibungsfläche“. Hierbei wird die Haltung bewahrt mit dem Ziel, die Zivilgesellschaft/das Gemeinwesen im Hinblick auf Offenheit und ein respektvolles Miteinander zu stärken.

Wie erfolgreich ist Produktionsschule – Produktionsschulen innerhalb der Jugendberufshilfe im Land Brandenburg
4.2 – Vergewisserung – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min)
Michael Spiegler, Uwe Gudlowski, Tatjana Fesenko – Landesgruppe der Brandenburger Produktionsschulen
Was ist Produktionsschule? – Zielgruppe mit „Tendenzen und Schärfung“ – Imagevideo der Produktionsschule MOL Strausberg mit Vorstellung – Produktentwicklung mit SWOT-Analyse an einem Beispiel – Beispiele, Produkte und Dienstleistungen anderer Produktionsschulen – Arbeit des Beirats – Vorstellung und Arbeit der Landesgruppe – Benachteiligte während der Corona-Pandemie – Ausblick nächste Förderperiode.

Der/die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg
4.3 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Der/die Landesbeauftragte und Karsten Friedel, Ministerium für,Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
In dem Fachforum wird sich der/ die Landesbeauftragte für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg vorstellen und das Gespräch mit der Fachöffentlichkeit suchen. Gemeinsam soll erörtert werden, wie eine wirkungsvolle Beteiligung von Kindern und Jugendlichen allgemein und insbesondere durch die Unterstützung des/der Landesbeauftragten und wie eine wirkungsvolle Wahrnehmung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Landespolitik in Brandenburg gelingen kann.

„Wo sollen wir hin?“ – Schrumpfende Räume für junge Menschen im öffentlichen Raum
4.15 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 11:15 Uhr (90 min) Streaming aus Cottbus
Julia Schultheiss, Stadtjugendring Potsdam e. V.; Katharina Tietz, Chill out e. V.; Olaf Caesar, Stiftung SPI, Wildwuchs Streetwork – Stadtjugendring Potsdam e. V.
Der öffentliche Raum ist für eine Stadtgesellschaft als Gesamtes zunehmend wichtig. Wie kann man gemeinsam Orte schaffen, die von allen genutzt werden können, ohne dass es zu Konflikten kommt? Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sowie widerstrebenden Interessen treffen aufeinander. Häufig kommt es dabei zu Konflikten zwischen Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohnern. Passantinnen und Passanten fühlen sich durch Menschen ohne Wohnsitz gestört und die Perspektiven von Mädchen und ihren Bedürfnissen werden häufig gar nicht wahrgenommen. Doch wer bestimmt eigentlich, wie die jeweiligen öffentlichen Räume zu nutzen sind? Wieviel Beteiligung und Aneignung ist erwünscht? Wir wollen mit euch darüber ins Gespräch kommen und diskutieren, wie wir öffentliche Räume so gestalten können, dass sie allen Bedürfnissen gerecht werden. Geplant ist, die privilegierten Perspektiven zu betrachten und durch solche zu ergänzen, die sonst in der Debatte um öffentliche Räume keine Resonanz haben. Wir wollen mit euch in den Austausch gehen und nutzen dafür digitale Methoden. Bitte bringt ein Endgerät mit, damit ihr an der Diskussion teilhaben könnt.

Träumst du noch oder machst du‘s schon? – Drei Praxisbeispiele der Brandenburgischen Sportjugend zu Kinderschutz, Engagement- und Demokratieförderung
5.1 – Wandel – Fachforum – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Anna Kappler, Benjamin Wienke, Steffen Müller – Brandenburgische Sportjugend im LSB e. V.
Im Rahmen des Fachforums platzieren wir drei einleitende Kurzreferate, welche der gemeinsame Gedanke verbindet „sich einzubringen und zu gestalten“. Sie liefern praxisorientierte Impulse für den anschließenden Austausch in kleineren Gruppen, welche an den Themen-Tischen rotieren. Wir zielen darauf ab, dass sich die Teilnehmenden thematisch vertiefend austauschen und vernetzen. Hierbei beschäftigen wir uns mit folgenden Fragestellungen. 1. Kurzreferat: Sensibel und explosiv – wie gelingt eine begleitende Beratung bei demokratiefeindlichen Vorfällen im „Vereinsleben“? 2. Kurzreferat: Kinderschutz – Was ist das Kinderschutzfachkräfteteam und welche Aufgaben hat es in der Intervention? Welche Studien gibt es für den Sport und wie erfolgt die Aufarbeitung vergangener Fälle? 3. Kurzreferat: Engagement ist eine wesentliche Stütze des organisierten Sports und für Vereine überlebenswichtig. Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, um ein nachhaltiges Engagement zu gewinnen und zu erhalten? Welche Rolle spielen dabei die Faktoren Spaß und Motivation?

Neue Themen und neue Ansätze – Das medienpädagogische jumblr-Profil der Jugendbildungsstätten Brandenburgs
5.2 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min)
Marc Rüdiger, Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein – In Kooperation mit dem Landesfachverband Medienbildung Bandenburg e. V.
Im Rahmen des Bildungsprogramms „jumblr“ haben die Brandenburger Jugendbildungsstätten vier medienpädagogische Module für Jugendgruppen entwickelt, die sich in mehrtägigen Seminarangeboten mit der Digitalisierung und gesellschaftlichen Veränderungen befassen. Mit dem Prinzip des Service Learning motivieren die Module Jugendliche, selbstständig eigene Projekte zu initiieren, die ihrer Lebenswelt zu Gute kommen. Das Modul „Smart Living“ thematisiert den Einfluss von künstlicher Intelligenz und Algorithmen auf den Alltag. Ein weiteres Modul behandelt Veränderungen von Lebens- und Berufswelten. Das Modul „Umgang in einer digitalen Wertegemeinschaft” problematisiert Veränderungen des sozialen Miteinanders im Internet. Im Modul „Gaming“ werden Wirkmöglichkeiten von digitalen Spielformen und Videospielen beleuchtet. In der Projektpräsentation werden die Angebote vorgestellt, zugrundeliegende Ideen und pädagogische Ansätze sowie spezifische medienpädagogische Methoden erläutert und reflektiert.

Digitale Formen in der offenen Jugendarbeit „from club to channel“
5.3 – Wandel – Projektpräsentation – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (90 min) auch im Streaming-Raum
Christian Blankenstein – Stiftung SPI, Niederlassung Brandenburg Süd-Ost, MehrGenerationenHaus MIKADO Frankfurt (Oder)
YouTube für Anfänger – Vernetzung zu anderen Einrichtungen und Standorten – Durchführung von Challenge und Spielen – „HOW TO“-Kochen, Let`s Play – Spiel mit Interviews und Weitere.

Zwischen Verteidigung, Ambivalenz und Utopie? Die Offenheit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als streitbarer Begriff!
5.7 – Vortrag – 27.08.2021 – 13:15 Uhr (30 min) Streaming aus Blossin
Jennifer Hübner – Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Offenheit zählt neben anderen Strukturmaximen zu den zentralen Prinzipen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und rahmt damit wie kein anderer Begriff das Handlungsfeld nach außen. Gelten andere Normative wie Partizipation, Bildung oder Sozialraumorientierung als Klassiker unter den einschlägigen Praxisrelevanzen und Erkenntnisinteressen, lebt die Offenheit und ihre Bedeutung für das Feld in der Jugendarbeitsforschung ein Schattendasein. Gleichwohl der Offenheitsbegriff bislang weder heuristisch noch empirisch eine signifikante Rolle einnimmt, meldet die Offene Kinder- und Jugendarbeit vor allem gegenüber „Ziel“-„Gruppen“ (vielmehr Akteurinnen und Akteuren), Methoden und Inhalten eine normative Offenheit an. Die Praxis lässt verlauten: „Wir sind doch offen für alle!“. Dem gegenüberstehen die Praxis rahmenden Grenzlinien wie Arbeitsansätze, Öffnungszeiten, Regeln, Hausverbote, vor allem aber die Praktiken aller am Feld beteiligten Personen. Eine empirische und praxeologische Studie stellt dieses Dilemma nun erstmals in den Fokus und forscht in einem ethnografischen Setting zur Offenheit in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Sie fragt danach, wie Offenheit in der Praxis hergestellt wird, wer (sich) daran wie und wo in welchen Zusammenhängen bzw. Machtverhältnissen beteiligt (wird) und welche Dispositive und Überschneidungen sich aus dieser Praxis für die sozialpädagogische Arena ergeben und was aus ihnen folgt. Der Vortrag soll nach einem Einblick in die historischen und aktuellen Konjunkturwellen des Offenheitsbegriffes (Entstehung, aktueller Diskurs) in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter Rückgriff auf exemplarische Forschungsnotizen erste Teilergebnisse der Studie zu Offenheitspraktiken in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit offerieren und damit eine Auseinandersetzung mit dem Offenheitsparadigma in Profession und Disziplin forcieren. Was/wer wird wie geöffnet? Oder dialektisch: Wer sind die Schließenden? Was/wer wird wie geschlossen? Die Praxis etwa würde fragen: „Wem gehört das Haus?“.

 

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